Meißen/Weinböhla. Der Landkreis Meißen will künftig eine Beispielrolle im Kampf gegen Crystal einnehmen. Auf einem Treffen in der Suchtklinik Weinböhla sprach Sachsens Landtagspräsident Matthias Rößler (CDU) von einer „mörderischen Droge“, die innerhalb kurzer Zeit Körper und Psyche ruiniere. 25-Jährige leiden nach längerem Konsum unter einem weitgehenden Verlust ihres Kurzzeitgedächtnisses und zeigen bei Test ähnliche Ergebnisse wie 80-Jährige mit der Diagnose Demenz.
Rößler hat nach Angaben aus dem Meißner Landratsamt bei dem Treffen in Weinböhla die Rolle eines Schirmherren eingenommen. In der Suchtklinik kamen Politiker, Polizisten, Mediziner, Sozialarbeiter, Psychologen und Mitarbeiter des Jugendamtes zusammen. Einigkeit herrschte, dass die Droge nur mithilfe eines breiten Bündnisses zurückgedrängt werden könne. Sachsen nehme als Nahtstelle zwischen Produzenten, Händlern und Konsumenten eine Schlüsselrolle ein.
Crystal ist aktuell die billigste der harten Drogen und findet im Landkreis immer mehr Abnehmer. Die Zahl der Süchtigen, die wegen des Aufputschmittels im Krankenhaus behandelt werden müssen, ist deutlich gestiegen. Das Gleiche trifft auf die Zahl der Crystal-Süchtigen in den Beratungsstellen zu. (SZ/pa)