Von Katja Schäfer
Zwei seit Langem leer stehende Gebäude sollen jetzt aus dem Ortsbild von Cunewalde verschwinden. Die Gemeinde wird sich um den Abriss kümmern, obwohl die Immobilien ihr nicht gehören. Sie will dafür die noch bis Ende 2010 zur Verfügung stehende Förderung zur Revitalisierung von Brachflächen nutzen. Den Vorschlägen der Verwaltung hat der Gemeinderat zugestimmt.
Beseitigt werden soll die ehemalige Celluloidwaren-Fabrik an der Hauptstraße 226. Die Produktionsräume im 200 Jahre alten dreistöckigen Gebäude sind seit 20Jahren ungenutzt. Bis 1989 stellten Privatunternehmen dort in manufakturähnlicher Produktion vor allem Ausweis- und Buchhüllen her. 1995 zog der letzte Bewohner aus. Das Haus ist unsaniert, weist aber kaum größere Schäden auf. Dennoch ist die Verwaltung zur Einschätzung gelangt, dass eine Sanierung nicht wirtschaftlich ist. Gewerblich ist die alte Fabrik aufgrund bautechnischer Mängel kaum zu nutzen – das gesamte Gebäude hat Holzdecken. Für Wohnzwecke müsste das Haus innen völlig neu aufgeteilt werden. Die Eigentümer – ein älteres Ehepaar aus Dresden – können und wollen nicht in das Gebäude investieren und haben trotz Makler-Hilfe bisher keinen Käufer gefunden. Nun will die Gemeinde die Immobilie erwerben. Für Abriss und anschließende Arbeiten zur Angleichung des Geländes hat sie 134000Euro veranschlagt.
Haus ist 140Jahre alt
Das zweistöckige Haus am Kirchweg8 ist rund 140 Jahre alt. Bis 1945 diente es als Kirchschule, bis 1982 als Polytechnische Oberschule. Etwas länger war die Wohnung unterm Dach vermietet. Seit 24Jahren steht es leer und weist entsprechende Schäden auf. „Eine wirtschaftliche Sanierung ist nicht möglich“, so Bürgermeister Thomas Martolock (CDU). Die Immobilie gehört der Kirchgemeinde. Sie sieht sich weder in der Lage das Gebäude zu sanieren noch bei einem Abriss neue zu bauen.
Der Kirchenvorstand hat den Gemeindeplänen bereits zugestimmt. Nun will Cunewalde mit der Kirche eine Vereinbarung abschließen, Fördermittel beantragen, den Abriss in die Wege leiten und die zehn Prozent Eigenanteil tragen. Rund 86000 Euro sind dafür veranschlagt.