Von Frank Oehl
Frohe Kunde gab es gestern für die Beschäftigten der Batteriefirmen in Kamenz. Nach monatelangen Querelen haben die beiden deutschen Konzerne Evonik und Daimler ihr Joint Venture im Industriegebiet am Ochsenberg offiziell beendet und sich dennoch zum Batteriestandort bekannt. Der Autobauer Daimler übernimmt von Evonik 50,1 Prozent an der Li-Tec Battery GmbH und zehn Prozent an der Deutsche Accumotive GmbH & Co. KG und ist damit Alleineigentümer an beiden Unternehmen. Li-Tec fertigt die Batteriezellen für den Elektro-Smart, die kompletten Lithium-Ionen-Batterien werden in der Deutschen Accumotive hergestellt. Über die Einzelheiten des Evonik-Ausstiegs wurde Stillschweigen vereinbart. Der Chemiekonzern behält in Kamenz die Litarion GmbH, die mit Kathode, Anode und einem Separator die elektrochemischen Grundbausteine für die Zellenproduktion bereitstellt.
Derzeit fertigen 380 Mitarbeiter der LiTec großformatige Lithium-Ionen-Batteriezellen, die in der aktuellen Elektro-Variante des Stadtflitzers Smart zum Einsatz kommen. Mit einem Anteil von 30 Prozent ist Daimler der Marktführer unter allen neu zugelassenen Elektro-Pkw in Deutschland. Bei der Deutsche Accumotive in Kamenz mit ihren 230 Beschäftigten war erst im Juli 2013 eine zweite Produktionshalle in Betrieb gegangen. Sowohl aus Essen, als auch aus Stuttgart wird die erzielte Einigung als wichtiger Schritt zur Sicherung des Kamenzer Standortes bewertet.
Auch OB Roland Dantz (parteilos) nahm die Nachricht erfreut zur Kenntnis: „Daimler hat das Know-how, das der Stadt weitere industrielle Ausbauchancen sichert.“ Das Rathaus werde daran wie bisher unterstützend mitwirken, wenn es gewünscht wird.