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Damit die Jugend noch besser zueinander findet

Chrósæicy. Domowina, Pawk und Dorfklubsberieten kürzlich überdie Zusammenarbeit.

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Von Andreas Kirschke

HdŸe je Wotrow?“ (Wo ist Ostro?). Arme recken sich. Es sind die von Clemens Schkoda und anderen Jugendlichen vom Ostroer Klub „O 2“. Auch die Kuckauer, Räckelwitzer, Nucknitzer, Prautitzer, Horkaer und Vertreter anderer Orte melden sich. Rund 40 Teilnehmer zählte die kürzliche Diskussion in der „Jednota“ Crostwitz zwischen Domowina, dem Sorbischen Jugendverein Pawk und den Jugendklubs im sorbischen Kernland.

Pawk stellt sich vor. Höhepunkte wie das Hallenturnier in Räckelwitz, die „Tage der Jugend“ in Crostwitz, auch das zehnjährige Jubiläum am 15. Dezember 2004 lässt Vorsitzende Bernadet Wowèer Revue passieren. „Regelmäßig organisieren wir ein großes Seminar. Hier kommen verschiedene Minderheiten zusammen“, führt sie aus und bittet um Fragen. „Habt ihr Ideen - betreffend unserer Jugendarbeit?“ Eine offene Diskussion entsteht. Wie können sich die Jugendklubs – 22 gibt es im Domowina-Kreisverband „Micha³ Hórnik“ – besser abstimmen? Wie lässt sich Konkurrenzdenken vermeiden? Wie kann Pawk koordinieren, ohne zu bevormunden? „Gerade in rechtlichen Fragen kann unser Büro in Bautzen weiterhelfen“, unterstreicht Mitglied Lydija Šusterec. Und Bernadet betont: „Gemeinsam lassen sich Projekte leichter umsetzen.“ Clemens Bejmak aus Miltitz erzählt von übergreifender Initiative. Zusammen mit Guido Buder sowie Matthias und Michael Grundei organisierte er ein Treffen mit Jugendlichen aus der Niederlausitz. 2003 im Sommer kam es dazu auf dem Dreiseit-Hof Schmole in Horka. „Es ging ums Kennenlernen. Wir haben sogar gesungen“, erinnert sich Clemens. Zum Gegenbesuch“ fuhren er und die anderen 2004 nach Lakoma (bei Cottbus). Warum gerade diese Kontakte so wertvoll sind? „Damit wir uns näher kommen. Wir wissen wenig voneinander.“

Wie wäre es mit einem gemeinsamen Jahreskalender der Jugendklubs? Wie wäre es mit einem Rundbrief? „Eigentlich ganz einfach. Verschiedene Termine stehen doch definitiv fest“, nennt Micha³ Brìzan vom Dorfklub Nucknitz etwa das Jolkafest in Nucknitz oder das Sportfest in Piskowitz. Er hält den Vorschlag für gut. Mit dem Pawk-Kalender 2005 gibt es einen ersten Ansatz. „Das Problem ist, dass viele Jugendklubs ihre Termine nicht pünktlich reingeben.“ Ergebnisoffen endet die Diskussion. Katarina Jurkowa, Koordinatorin bei Pawk, nimmt zumindest Adressen und Telefonnummern der Klubs mit. Domowina-Regionalsprecherin Zala Cyžowa hofft auf weitere Treffen. „Damit die Jugend zueinander findet.“ Die Ideen Jahreskalender und Silvesterfeier kann sie nur unterstützen. „Vielleicht wäre es auch wirksam, dass sich aus Jugendlichen jeder der fünf sorbischen Gemeinden eine Art Ausschuss, eine Art Vorstand bildet, der Ideen sammelt und sie dann an Pawk weiterreicht.“ Pawk könnte Koordinator sein. Koordinator im praktischen Sinne - zwischen Dorfklubs und Stiftung. Falls dies nötig ist. Deutlich wurde jedoch auch das Spannungsfeld zwischen Eigenständigkeit und Gemeinschaft. „Jeder Jugendklub will ja auch trotzdem seine Autonomie wahren“, meint Clemens Schkoda. „Das Problem ist: die Jugendklubs und Pawk dürfen sich nicht als Konkurrenz sehen“, zieht Pawk-Mitglied Guido Buder als Fazit.