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Löbauer Dampflok teurer als geplant

Bei der Renovierung der Osef-Lok in Meiningen wurden versteckte Mängel entdeckt. Doch sie kommt pünktlich zurück - und vorher gibt's auch noch Dampf in der Lausitz.

Von Markus van Appeldorn
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Die Dampflok der Ostsächsischen Eisenbahnfreunde wird im Meiningen wieder fit gemacht.
Die Dampflok der Ostsächsischen Eisenbahnfreunde wird im Meiningen wieder fit gemacht. © Foto: Ostsächsische Eisenbahnfreunde

20 Jahre blieb der Kessel der großen Dampflok 52 8141-5 der Ostsächsischen Eisenbahnfreunde (Osef) in Löbau kalt. Doch zum Jahresende machte sich das Dampfross im Schlepp auf zum Dampflokwerk im thüringischen Meiningen. Dort wird der 74 Jahre alten Maschine nun wieder Leben eingehaucht. Und die Arbeiten sind auf halber Strecke. "Die Lok ist jetzt komplett zerlegt", informiert Osef-Chef Alfred Simm. Doch wie es so ist bei der Wiederbelebung so großer und komplexer Maschinen: Mancher Mangel schlummert im Verborgenen. So kommt's jetzt wahrscheinlich auch bei der Löbauer Dampflok.

"Das für die  Wiederinbetriebnahme veranschlagte Geld wird vielleicht nicht reichen", sagt Alfred Simm. Erst eine Zuweisung von 800.000 Euro aus dem ehemaligen SED-Parteivermögen hatte die Renovierung überhaupt möglich gemacht. Den Rest der auf ursprünglich 900.000 Euro geplanten Kosten hatten die Osef aus eigenen Mitteln aufgebracht. "Aber jetzt könnte es eine Million werden", sagt Simm. Bei der Demontage im Dampflokwerk kam heraus, dass womöglich weitere Bauelemente gewechselt werden müssen. "Art und Umfang sind noch ungewiss", sagt Simm. Die betreffenden Teile würden jetzt gereinigt und gesandstrahlt, um eine abschließende Beurteilung treffen zu können.

Dennoch liegen die Arbeiten im Zeitrahmen. Alfred Simm ist sicher, dass die Löbauer Lok erstmals zur "Historik Mobil" im Juli wieder unter Dampf stehen wird. Dabei will der Verein Dampflokfans Führerstandsmitfahrten im Bahnhof Zittau anbieten. Eine Schwester-Maschine der Löbauer Lok sorgt indes schon vorher für Dampf im Südkreis. Anlässlich der Dampfloktage in Dresden kommt am Freitag, 12. April, die 52 8195 mit einem Sonderzug nach Zittau. Die Maschine war bis zu ihrer Ausmusterung 1993 zwanzig Jahre lang in Zittau stationiert und in der ganzen Oberlausitz unterwegs. Seitdem gehört sie einem Nürnberger Eisenbahnverein, der sie betriebsfähig hält. Am 12. April fährt der Dampflokzug über Bischofswerda, Wilthen und Ebersbach nach Zittau. Für Dampflok-Fotografen hier ein Fahrplan: Der Zug erreicht den Bahnhof Ebersbach um 11.39 Uhr und macht fünf Minuten Halt. Auf der Weiterfahrt passiert er den Abzweig Eibau (11.52), Oberoderwitz (11.59) und Mittelherwigsdorf (12.04). Die Ankunft in Zittau ist für 12.10 Uhr vorgesehen. Zurück geht's ab 17.37 Uhr mit Halt in Ebersbach um 18.04 Uhr. Für den Nostalgiezug sind im Internet unter www.eisenbahn-nostalgiefahrten-bebra.de auch noch Tickets ab Dresden buchbar.

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