Von Hans-Werner Gebauer
Die musikalische Christnachtfeier in der evangelisch-lutherischen Kirche zu Langebrück gehört seit sechs Jahren zum Programm. Beginn ist immer um 22.30 Uhr. Im Programm wird Vergangenes aufbereitet mit dem Blick für Zukünftiges. Kantorin Katherine Kimme-Schmalian hatte sich vier Frauen und einen Mann zur Begleitung gesucht, und mittels Flöte, Geige, Cello, Xylophon und Metallophon wurde die traditionelle Orgelmusik erweitert. Auch dabei unterschiedliche Aufführungsformen kamen zur Geltung – mal musizierten die Künstler auf der Orgelempore, mal vor oder neben dem Altar.
Mit Variationen zu Johann Gottfried Walthers „Lobt Gott ihr Christen“ stimmte die Orgel die siebzigminütige Veranstaltung ein. Der Einstimmung folgte der erste Teil am Altar. Gemeinsam mit Petra Westphal und Roland Liebusch wurden konzertante Stücke von Jacob Regnat durch Katharina Kimme-Schmalian zu Gehör gebracht, unterbrochen von einem Haußmannschen Tanz. Hier musizierten Frederike und Annemarie Slansky mit der Kantorin.
Eingestimmt auf das Kommende, sangen die Anwesenden dann zwei eher selten gesungene Weihnachtsweisen, eingebettet in die Ansprache von Pfarrer Viktor Kling aus dem Johannesevangelium. Den Übergang übernahm wieder die Orgel, Musik von Georg Friedrich Händel wurde variiert. In der nun folgenden Andacht samt Meditation ging Pfarrer Klink auf das „Wort“ ein, das zum „Fleisch“ ward. Rückschau, Besinnung und Zukünftiges wurden zum persönlichen Gedankengang übermittelt.
Kirchenmusikalisch folgte die Pastorale von Lebegue und ein kleines Hirtenkonzert. Unter dem Einsatz des Xylophons und eines Metallophons wie auch der Geige und des Cellos entstand eine interessante Musikform. Danach Moderne, und es gab erstmals nach einem Musikstück im Kirchenraum Beifall bei einer Christnachtfeier.
Ein scheinbarer Bruch der Tradition auch an anderer Stelle: Der traditionelle Christbaum war mit Strohsternen, wie von alters her, geschmückt, dazu fast fünfzig elektrische Kerzen. Mit einem Choralkonzert, hier dann auch Peggy Ritzmann beteiligt, und einem Orgelspiel nach Motiven von Felix Mendelssohn Bartholdy klang die Christnachtfeier auch. Nach der eher konservativen Feier des Vorjahres eine ermutigende Form traditioneller Kirche und interessanter Aufführung von Musik an einem Heiligen Abend. Der begonnene Weg sollte fortgesetzt werden.