Von Christoph Scharf
Die Straße endet im Nichts. Ringsum blühen die Bäume. Wiesen und Sträucher bedecken die Hänge. „Wer hier baut, wohnt naturnah“, sagt Roland Zimmermann. „Man hört sogar die Vöglein zwitschern – wenn nicht gerade der Bagger lärmt.“ Denn derzeit herrscht an der Straße Zum Klingertal ziemlich viel Betrieb: Ein Handwerker zersägt Gasbetonsteine für den Rohbau eines Einfamilienhauses, ein Radbagger räumt einen Haufen Aushub aus dem späteren Vorgarten, eine Gruppe Männer trifft sich zur Bauberatung.
Jahrelang hatte sich an der Sackgasse oberhalb des Meisatals nichts getan. Der frühere Eigentümer war bei der Entwicklung des Areals pleite gegangen. So endet das Wohngebiet mit Mehrfamilienhäusern und Eigenheimen bislang jenseits der Straße An der alten Ziegelei. Nun aber kommt Bewegung in die Sache. Im vergangenen Sommer kaufte die Firma Immobilienwert Sachsen das Areal, um dort ein Wohngebiet für 15 Häuser zu erschließen. Und es läuft gut, sagt Vorstand Roland Zimmermann. „Nach einem Dreivierteljahr haben wir sechs Grundstücke verkauft und sind mit weiteren Interessenten im Gespräch.“
Vom ersten Gebäude stehen bereits die Außenwände, auf den beiden benachbarten Grundstücken geht es demnächst los. Die Bewohner können sich auf viel Ausblick freuen: Hinter den Baumwipfeln des Friedhofsareals schauen die Türme des Doms hervor. Der Blick schweift über das Meisatal hinweg bis auf die Weinberge auf der anderen Seite. Ein kleines Tal, das als Biotop ausgewiesen ist, schließt sich gleich hinter den Grundstücken an. „Man lebt im Grünen, aber trotzdem nicht weit weg von der Stadt“, sagt der Immobilienunternehmer. Bis zur Bushaltestelle auf der Nossener Straße sind es nur 500 Meter. Auf dem Weg dahin kommt man an der Baustelle der neuen Kita vorbei, wo bis Ende des Jahres 78 Plätze für Kindergarten- und Krippenkinder entstehen sollen.
Bis zur nächsten Schule ist es etwas weiter: Afra- und Questenberg-Grundschule sind schon einen längeren Fußmarsch entfernt, auch bis zur Oberschule im Triebischtal werden die Kinder wohl lieber den Bus nehmen. Richtig nahe gelegen ist eigentlich nur das Landesgymnasium St. Afra – wenn das für die Kinder der neuen Bewohner infrage kommt. Bei der Wahl des Haustyps jedenfalls haben die Bauherren die Qual der Wahl. Möglich sind Ein- oder Zweigeschosser, Sattel-, Walm-, Pult- oder Flachdächer, Einzel- oder Doppelhäuser. Und auch bei der Größe des Grundstücks gibt es noch Auswahl: Das kleinste Exemplar misst nicht einmal 500 Quadratmeter, das größte dagegen mehr als 2 200.
Die Preise dafür weichen nicht ganz so stark voneinander ab: Los geht es ab 44 000 Euro, das teuerste Baugrundstück kostet 76 000 Euro. „Wir haben nur bis 800 Quadratmeter den Normalpreis pro Quadratmeter kalkuliert und den Rest als Gartenland für 10 Euro dazugegeben.“ Bei kleineren Grundstücken kommt man so im Schnitt auf 85 bis 90 Euro pro Quadratmeter, bei großen sind es nur noch 40.
Parallel zu den Haus-Bauarbeiten werden gerade noch die Leitungen für die Hausanschlüsse im Gehweg verlegt. Denn ursprünglich sollten dort gar nicht mehrere Einfamilienhäuser, sondern nur ein großes Hotel entstehen. „Wir bringen nun zu Ende, was halbfertig liegen gelassen wurde“, sagt Roland Zimmermann.
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