Von Gabriele Naß
35 Hortkinder werden ab 22. Oktober im ehemaligen Gericht an der Kirchstraße in Bischofswerda betreut. Die Stadt schafft hier eine Außenstelle des Kinderhauses „Sonnenschein“, sagte Schulamtsleiterin Beate Müller der Sächsischen Zeitung. Mit dem Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien und Baumanagement, der Eigentümer des Gebäudes ist, unterschrieb die Stadt gestern einen Mietvertrag über 140 Quadratmeter.
Ab heute werden ehemalige Büroräume im Erdgeschoss für Kinder vorgerichtet. Zu ergänzen sind eine Teeküche und Toilettenanlagen. Die Stadt nutzt dafür Eigenmittel und Zuschüsse aus dem Landesprogramm „Kita-Invest“, die bewilligt sind. Die Kindereinrichtung hat zudem ihre Eltern gebeten, zur Ausstattung beizutragen. Viele Dinge vom Mixer bis zum Computer werden gebraucht. Die Resonanz auf den Aushang im Kinderhaus ist gut. Kinderhaus-Leiterin Andrea Eckert: „Es muss ja auch nicht alles neu sein.“
Mit der Einrichtung der Hort-Außenstelle reagiert die Stadt auf die weiter steigende Nachfrage an Krippen-, Kindergarten- und Hortplätzen und erweitert die Kapazität. Vor diesem Hintergrund zogen bereits im Sommer Hortkinder aus der „Regenbogenvilla“ in Bischofswerda Süd in die benachbarte Grundschule. Auch dort wurde ein Hort neu eingerichtet. In der „Regenbogenvilla“ können damit mehr Vorschulkinder betreut werden.
Die Außenstelle des „Märchenlandes“ an der Kirchstraße betreut nach den Herbstferien die eigenen Hortkinder. Zudem wechseln hierher die zurzeit acht Hortkinder aus dem Geißmannsdorfer Kinderhaus „Butterbergwichtel“. Dies sei insbesondere aus inhaltlicher Sicht sinnvoll. „Dem neuen Bildungsplan zu entsprechen, ist bei so wenigen Hortkindern kaum möglich“, sagte Ellen Kalpin, Leiterin des Hauses „Butterbergwichtel“. Auch darum hätten alle Eltern dem Wechsel zugestimmt. Durch die Einrichtung des Hortes an der Kirchstraße können das „Märchenland“ und die „Butterbergwichtel“ mehr Vorschulkinder aufnehmen.
Vertrag zunächst für ein Jahr
Für die Hort-Außenstelle des „Sonnenschein“ hatte die Stadt im Frühjahr zunächst Räume im stadteigenen „Sporthotel“ an der Clara-Zetkin-Straße ins Auge gefasst, um zusätzliche Betreuungskapazität zu schaffen. Das Vorhaben scheiterte am Widerstand der Eltern, die sich unter anderem gegen die Notwendigkeit der Querung einer viel befahrenen Straße wehrten. Die Idee zur Einmietung im „Gericht“ – ein Haus, das direkt an den Garten des Kinderhauses grenzt – unterstützte der Elternrat des Kinderhauses intensiv. Der Mietvertrag gilt jetzt zunächst für ein Jahr. Seite 1