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Das geplante Kraftwerk hat nun feste Gegner

Protest. In Leppersdorf haben sich jetzt Gegner des bei Sachsenmilch geplanten Kraftwerks zusammen gefunden.

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Von Matthias Weigel

Leppersdorf. „Das Wichtigste vornweg“, sagt Matthias Rangics von der Bürgerinitiative in Leppersdorf. „Es geht nicht gegen Müller oder Sachsenmilch. Es geht gegen die Pläne, was für eine Anlage in Leppersdorf gebaut werden soll.“ Denn bei den Anwohnern macht sich Angst und Sorge breit, wenn sie an den geplanten Bau des Ersatzbrennstoffheizkraftwerks – oder der „Müllverbrennungsanlage“, wie sie es bezeichnen – denken. Deshalb organisieren sie sich nun in der Initiative. Ihr Argumente sind, dass die zu erwartenden Immissionen eine Gesundheitsgefährdung darstellen, die Immobilien an Wert verlieren und die Lärmbelastung durch die anliefernden LKW unerträglich sein werden. „Wir wissen am Ende doch gar nicht hundertprozentig, was da verbrannt wird und was da aus dem Schornstein rauskommt“, sagt Rangics.

Nun wollen sie in einer Informationsveranstaltung morgen Abend die Bürger von Leppersdorf und umliegenden Orten über ihr Vorhaben aufklären. „Es wäre zu einfach, nur dagegen zu sein – wir wollen uns konstruktiv einbringen“, sagt Michael Kretschmer von der Initiative. In einem ersten Schritt sollen die Bürger dazu bewogen werden, gegen die derzeit in der Gemeinde ausliegende Bebauungsplanänderung zu widersprechen, was noch bis 4. August möglich wäre. „Der Gemeinderat soll sehen, das seine Entscheidung dafür eine schlechte wäre“, sagt Rangics. Die Widerspruchsmöglichkeit bestehe für alle umliegenden Gemeinden. „Und wenn man sich die geplante Größe anschaut, beträfen die Folgen nicht nur Leppersdorf“, sagt Rangics.

Im nächsten Schritt haben sich die Mitglieder mit einem Alternativvorschlag beschäftigt. Dazu haben sie den Verein zur Förderung alternativer Energien und Technologien Westlausitz aus Radeberg mit ins Boot geholt. „Wir haben der Initiative die von uns favorisierte Technologie vorgestellt“, sagt Norbert Lohrmann vom Verein. Dabei handelt es sich um ein von einem gebürtigen Sachsen in der Schweiz entwickelten Verfahren mit Namen „katalytische drucklose Verölung“. Bei dem Verfahren kann man aus allem, was einmal gewachsen ist oder aus Erdöl hergestellt wurde, Diesel gewinnen. „Damit würde Herr Müller viel effizienter seine Energie gewinnen und zudem noch Geld sparen“, sagt Lohrmann.

Informationsveranstaltung: Morgen in der Grundschule Leppersdorf um 19.30 Uhr.

www.aet-westlausitz.de

www.alphakat.ch