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Das Gericht tagt im Kretscham

Im Jahr 1882 trennte ein neuer Damm plötzlich Grundstücke in Markersdorf. Über das Wegerecht gab es Streit.

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Vor 130 Jahren wurde die neue Straßenführung durch Markersdorf, nahe des heutigen Museums, geschaffen und dafür ein Damm aufgeschüttet. Die alte Handelsstraße Via Regia führte dagegen einst rechts vom Schöps entlang.

Eine neue Straße erforderte damals schon ein gewisses Verständnis der Anlieger, und so manche Unstimmigkeit landete vor Gericht. Das war nicht weit weg – auch Markersdorf hatte damals seinen Gerichtskretscham. Überliefert ist von 1882 zum Beispiel ein Vergleich, vor dem Richter und Gemeindevorsteher Tempel geschlossen durch Landwirt Wilhelm Schulze und Fleischermeister Heinrich Schubert. Wegen des Dammbaus brauchte der eine nun einen Weg zu einem Grundstück, was nur über Grund und Boden des anderen möglich war. Nach einigem Hin und Her wurde schließlich dieses Wegerecht erteilt, im Gegenzug 30 Mark Entschädigung gezahlt.

Zwar wurden durch das Wegerecht keinerlei Grundstücksgrenzen verändert, doch man wollte sich vor Wiederholungen schützen. So unterschrieben alle Beteiligten auf einer Urkunde: „Quittiert wird mit dem Bemerken, dass die bezeichnete Berechtigung nunmehr für immer währende Zeiten bestehen bleiben soll.“ (hk)