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Das ist eine gute Sache

Zum Artikel „Riesa ist viel schöner als Moskau“ in der SZ vom 9. April, Seite 16, schreibt Lutz Schröder aus Riesa:

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Anfang der 80er Jahre begann man, dem Ehrenhain Zeithain wieder ein würdiges Aussehen zu geben. Einen der ersten Arbeitseinsätze führten Jürgen Dietrich aus dem Rohrwerk IV und ich, damals in der Instandhaltung Rohrwerk Zeithain beschäftigt, durch. Um einigen Oberschlauen von heute gleich den Wind aus den Segeln zu nehmen: Ich schäme mich nicht zu sagen, dass ich zu dieser Zeit aktiv in der Freien Deutschen Jugend war. Man stand vor mannshohem Unkraut und Wildwuchs. Aus dieser Wildnis ragte nur noch ein Obelisk hervor. Ärmel hochgekrempelt, und los ging es. Zum Abschluss wurde ein großer Berg Unrat und Gestrüpp verbrannt. Viele Brigaden des Rohrwerkes III und IV führten dann Einsätze durch und machten aus der Wildnis wieder den Ehrenhain. Blickt man jetzt zurück, war wohl am wichtigsten, dass mit der Wende nicht alles in Vergessenheit geriet. Der so genannte Friedhof Nummer drei ist heute würdige Gedenkstätte und auch eine Stätte der Völkerverständigung. Man muss Jens Nagel und seinen sicher zahlreichen Helfern Dank sagen für ihre geleistete Arbeit. Ein echtes Stück Vergangenheitsbewältigung, wie sie in heutiger Zeit nicht selbstverständlich ist.