Von Anne Kukuczka
Eine lange Reise hatte die Zucchini schon hinter sich, bevor sie in den Gärten der Teilnehmer unserer diesjährigen Gartenolympiade sprießen konnte.
Erst vor 300 Jahren begann ihre Erfolgsgeschichte in Europa. Damals wurde die grüne gurkenähnliche Stange von Entdeckungsreisen in Mittel- und Südamerika mitgebracht. Dort bereiteten Mexikaner und Peruaner das Kürbisgewächs schon vor 8 000 Jahren zu. Über Italien gelangte die Zucchini nach Deutschland. Ihr Name blieb aber italienisch. Er ist die Verkleinerungsform von „zucca“, dem Riesenkürbis. Mit dem ist sie auch verwandt.
Am schmackhaftesten ist das Gemüse in einer Größe von 15 bis 20 Zentimetern. Über solche Maße können die Teilnehmer der diesjährigen Gartenolympiade nur schmunzeln. Stolze 6,2 kg brachte die Riesenzucchini von Reinhold Löschmann auf die Waage. Damit liegt sie immer noch 475 Gramm unter dem Prachtexemplar von Sylvia Becker. Das hängt mit 6 675 Gramm vorerst alle anderen ab.
Versteckt hinter einem Apfelbaum baut die Hobbygärnterin schon seit Jahren Zucchini an. Diesmal waren es soviele, dass die Familie nicht alle sofort essen konnte. So wagte die Freitalerin das Experiment und machte aus der Not eine Tugend. Sie ließ die Früchte einfach wachsen. Regelmäßig wurde gegossen, ansonsten verrichtete Mutter Natur ihr Werk. Dass sie am Ende einen solchen Brocken ernten würden, hatte niemand geahnt. Auf gut Glück bewarb Sylvia Becker sich zum ersten Mal bei der Gartenolympiade. Obwohl die am Montag geerntete Megafrucht etwas ganz Besonderes ist, kommt sie jetzt in die Pfanne und wird mit Schafskäse und Hackfleisch gefüllt. Sylvia Becker verrät: „Das ist mein Lieblingsrezept.“