Von Helga KochundIngolf Reinsch
Ich habe erst nach der Geburt erfahren, dass Chris das 3 500. Baby ist, das seit 1998 in diesem Krankenhaus geboren worden ist. Das habe ich erst gar nicht so richtig verarbeitet“, sagt Manuela Pischel aus Bischofswerda. Am Dienstagabend kam Chris zur Welt: 3 925 Gramm schwer und 57 Zentimeter lang. Papa Dirk Schröder war bei der Geburt dabei und ist mächtig stolz auf den Kleinen. Und auch der 18-jährige Robert freut sich riesig über den winzigen Bruder.
Scheck über 500 Euro
Vorgestern bekam Manuela Pischel einen bunten Strauß und vom Bautzener Volksbank-Vorstand Klaus Otmar Schneider einen Scheck über 500 Euro überreicht. Das Geld wollen die Eltern für Chris anlegen. „Wir haben überlegt, wie wir mit den Oberlausitz-Kliniken kooperieren können. In Bischofswerda gibt es ab jetzt für jedes 500. Baby einen solchen Scheck, in Bautzen für jedes 500. im Jahr.“ Außerdem erhalten alle frisch gebackenen Eltern Babysöckchen, einen Hefter mit Tipps und einen Gutschein über fünf Euro. „Angesichts des allgemeinen Geburtenrückgangs wollen wir ein Zeichen setzen“, sagt Klaus Otmar Schneider.
„Seit Jahresbeginn sind bei uns 209 Kinder geboren worden“, freut sich Dr. Ullrich Dziambor, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe im Bischofswerdaer Krankenhaus. „Bis Jahresende werden es sicher wieder über 400 Geburten in Bischofswerda.“ Seit 2002 bleibe die Zahl relativ stabil. Obwohl im vergangenen Jahr im bundesweiten Durchschnitt die wenigsten Kinder nach 1945 geboren wurden, gebe es hier kaum einen Rückgang. Und das, obwohl 2005 rund 1 300 Menschen aus der Altersgruppe, die Kinder haben könnte, fortgezogen sind.
Die Geburtsklinik der Oberlausitz-Kliniken sei „sehr stark“, der Einzugsbereich der Frauenklinik reiche bis nach Dresden und in die Sächsische Schweiz, hebt Geschäftsführer Reiner E. Rogowski hervor. Voraussichtlich im Herbst werde eine Neonatologie in Bautzen eingerichtet, um Frühchen mit einem Gewicht ab 1 500 Gramm betreuen zu können. Bisher wurden diese Frühchen nach Dresden gebracht. Wünschenswert wäre es, auch noch einen Babyrettungswagen anzuschaffen, gewissermaßen eine „Intensivstation für Babys auf Rädern“. 16 Neukircher Eltern, deren Kind im ersten Halbjahr geboren wurde, konnten sich am Mittwoch über 70 Euro aus der Gemeindekasse freuen. Das Dorf zahlt in diesem Jahr zum ersten Mal das so genannte Begrüßungsgeld für Neugeborene. Neukirch ist damit der dritte Ort in der Region – nach Bischofswerda, das diese Tradition seit Jahren pflegt, und Rammenau, wo es im Vorjahr erstmals diesen Zuschuss gegeben hatte.