Von Heike Heisig
Leisnig. Wer bisher mehr über die ehemalige Wirkungsstätte der Zisterzienser in Buch erfahren wollte, konnte sich einer Führung anschließen oder die Literatur bemühen. Das soll sich ändern. In Zukunft bekommen Besucher mehr auf Tafeln erklärt, wie sie jetzt schon an ausgewählten Gebäuden zu finden sind. Ab nächstem Jahr soll dieses Projekt der offeneren Klostertüren umgesetzt werden. Dafür steht eine Unterstützung der sächsischen Landesstelle für Museumswesen in Dresden in Aussicht. Der Förderverein muss dafür einen Eigenanteil in Höhe von 3 000 Euro bereitstellen. Über diese und andere Pläne hat der Vorstand die Mitglieder in dieser Woche zur Jahreshauptversammlung informiert.
„Letztlich sollen die Besucher einen sich selbst erklärenden Rundgang durch die Anlage unternehmen können“, sagen Sabine Patzelt und Rica Zirnsack vom Förderverein. Dafür müssten mehr Türen als bisher offenstehen, bedürfe es auch noch einiger technischer Veränderungen, beispielsweise einer Beleuchtung mit Bewegungsmeldern. Die Änderungen hatten die Förderer vor einiger Zeit noch skeptisch gesehen. Doch indes habe sich die Meinung und die Einstellung gewandelt.
„Es wäre schön, wenn das Leitsystem, mit dem die Gäste die Anlage selbst entdecken können, dem modernen Museumswesen angepasst wird“, so Sabine Patzelt. Damit sei das Kloster dann auf der Höhe der Zeit. Die dafür nötigen Daten, die etwa auf den Tafeln vermerkt werden sollten, wollen die Förderer gern liefern. „Ansonsten überlassen wir die Überarbeitung den Leuten, die sich damit auskennen – den Fachleuten“, sagt sie weiter.
Damit verbunden werde auch eine Überarbeitung der bisherigen musealen Erläuterungen beispielsweise in der Krankenkapelle oder im Kapitelsaal. Die Ausstellungstafeln dort sind oft vor vielen Jahren entstanden und – wie seinerzeit durchaus üblich – mit Fakten vollgestopft. Mit einer Überarbeitung soll darauf reagiert werden, dass die Besucher Wissenswertes inzwischen schnell erfassen wollen, statt Romane auf Schautafeln zu lesen. „Dabei wollen wir einiges auch auf die Projektarbeit mit Schülern zuschneiden“, so die Frauen vom Förderverein.
Der frische Wind soll langsam durch die Klosteranlage wehen, die Änderungen und die stärkere museale Ausrichtung werden schrittweise umgesetzt. Als Ersatz für Führungen sind die detaillierteren Ausschilderung und der damit mögliche „stille Klosterrundgang“ nicht gedacht. „Wir bieten weiterhin Führungen an, wollen uns aber mehr auf einzelne Themengebiete spezialisieren“, kündigt Sabine Patzelt an. Sie gehört zu den rund zwölf Führern von Förder- und Heimatverein Leisnig. In der Jahresbilanz 2017 kann sie sagen, dass solche besonderen Erzählführungen und Führungen zu Themen wie Reformation oder Erstbezug des Klosters gut angenommen worden sind.