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Das könnte ein Zugpferd werden

Anja Beutler zu den Plänen rund um die alte Nudelfabrik.

Von Anja Beutler
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© Montags: SZ-Bildstelle/ Foto: Sampedro

Löbau hat in seiner Museums- und Kulturlandschaft so einige Pferde im Stall - aber kein wirkliches Zugpferd. Mit der alten Nudelfabrik und einer cleveren Vermarktung könnte sich das ändern. Denn hier könnte ein moderner Museums- und Freizeitkomplex entstehen, der Architektur-Fans, Nudel-Liebhaber und Sechsstädtebund-Wissbegierige gleichermaßen anlockt. Was man da alles machen kann: eine Erlebniswelt für Familien, dazu Tagungsräume für Firmen und Vereine und - aufbauend auf Löbaus Nudelvergangenheit - eine Schlemmermeile für Teigwarenfans.

Die Chancen sind bestechend. Die große Frage ist die Finanzierung. Auf Fördermittel setzt die Stadt. Die sind wichtig. Aber reicht das? Und was kommt danach? Danach muss sich der Komplex selbst tragen, denn die Stadt braucht auf Dauer kein Zuschussgeschäft dieser Größe. Dass solche Kombinationen aber funktionieren können, ist an vielen Orten in Nah und Fern zu sehen: Die Herrnhuter Sterne haben sich mit ihrem kleinen, aber feinen Familienangebot etabliert. Auch in anderen Bundesländern gibt es gute Beispiele - in Bayern zum Beispiel hat die kleine fränkische Stadt Weißenburg an ihr großes moderenes Römermuseum gleich noch ihr eher einem Heimatmuseum gleichendes Reichsstadtmuseum angedockt, dazu die Touristinfo mit Café und Buchladen.

Damit auch in Löbau Großes gelingen kann, ist aber nicht nur Geld nötig, sondern auch Transparenz. Wenn der OB will, dass Stadtrat und Bürger ihm folgen, muss er sie einbeziehen. Es geht dabei nicht ums Zerreden und Kaputtdiskutieren. Über den Stand regelmäßig und geordnet informieren, wäre ein guter Anfang. An dieser Transparenz haperte es bei der Ersteigerung des Gebäudes - was man noch mit taktischen Erwägungen begründen kann. Jetzt aber wäre es Zeit für mehr Miteinander.

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