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Das Neugeborene einfach sterben lassen

Eine 32-Jährige bringt ihr Kind an einem Dezembertag im Auto zur Welt, setzt es aus und lässt es erfrieren. Jetzt fiel das Urteil.

Von Jürgen Müller
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Bloß nicht erkannt werden: Geradezu vermummt ist die Angeklagte mit ihrer Verteidigerin Anne Krause auf dem Weg in den Gerichtssaal. Am Mittwoch fällte das Landgericht Dresden das Urteil über die 32-Jährige, die ihr Kind im Auto gebar und erfrieren ließ.
Bloß nicht erkannt werden: Geradezu vermummt ist die Angeklagte mit ihrer Verteidigerin Anne Krause auf dem Weg in den Gerichtssaal. Am Mittwoch fällte das Landgericht Dresden das Urteil über die 32-Jährige, die ihr Kind im Auto gebar und erfrieren ließ. © René Meinig

Dresden/Niederau. Die 32-Jährige hat sich regelrecht vermummt: Schirmmütze, dazu eine Kapuze tief ins Gesicht gezogen, dicke Sonnenbrille auf der Nase, den Blick zu Boden gesenkt. Die Frau will auf keinen Fall erkannt werden. Das gelingt ihr auch. Doch zu Verhandlungsbeginn muss sie ihre Vermummung fallen lassen. Dort sitzt sie dem Mann gegenüber, mit dem sie ein Paar war. Den Körper nach rechts gebeugt und den Blick auf das Gericht gerichtet, sitzt sie auf der Anklagebank. Sie will es vermeiden, dem Mann in die Augen schauen zu müssen. Dem Mann, der sie einst liebte und dem sie so viel Leid zugefügt hat.

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