Das sagen die Löbau-Zittauer Ärzte dazu

Von Dr. Gottried Hanzl
Ganz ohne Probleme sehe ich die Bettenumwandlung von stationär in ambulant nicht, da aufgrund der starken Überalterung hochbetagte Patienten immer wieder ins Krankenhaus eingewiesen werden, weil sie zu wenig getrunken haben. Man kann dies meist verhindern, indem man zum Beispiel im Heim oder zu Hause schon Infusionen für mehrere Tage durchführt und den Flüssigkeitshaushalt damit ausgleicht. Leider bedarf es dazu bei den hiesigen Krankenkassen ein umfassendes Antragsverfahren, meist in erster Instanz mit Ablehnung der Vergütung der Leistung an den Pflegedienst.
Auf der anderen Seite wird es in den nächsten Jahren noch Versorgungsengpässe bei bestimmten fachärztlichen Leistungen geben. Das könnte von den Krankenhäusern jetzt ausgeglichen werden durch die ambulante Leistungserbringung. Das trifft zu bei den Internisten für sonografische Leistungen an den arteriellen und venösen Gefäßen, der gastroenterologischen Diagnostik und Therapie in Erweiterung der jetzigen ärztlichen Ermächtigungen. Bei den Chirurgen betrifft es ambulante Operationen an den großen Gelenken, phlebologische Operationen. Für die Kinderheilkunde wären das die Diagnostik und Therapie bei Asthma bronchiale, Allergologie, Kinderkardiologie, Kinderpsychologie. Bei den Gynäkologen wäre eine Erweiterung der Möglichkeiten der Diagnostik und Therapie der Harninkontinenz und Tumorfrüherkennung wünschenswert.
Dr. Gottfried Hanzl ist Sprecher der niedergelassenen Ärzte in der Region Löbau-Zittau.
So bereiten sich die drei Krankenhäuser auf die drohenden Einschnitte vor (SZ Plus)
Müssen die drei Kreiskrankenhäuser ihre Bettenzahl reduzieren? (kostenfrei)