Von Diana Schwarzbach
Seine Liebe galt der Natur, den Menschen und den Tieren seiner Heimat, dem Osterzgebirge. Herbert Alvers, 1906 in Dresden geboren, war eine Persönlichkeit des Osterzgebirges und der Volkskunst. Am 27. September dieses Jahres wäre Alvers 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass zeigt das Dippoldiswalder Museum Arbeiten des Künstlers in einer Kabinettausstellung. Volkskunst steht dabei im Vordergrund. Denn bei dem Wort „Heimat“ geriet Alvers regelrecht ins Schwärmen. Seine besondere Leidenschaft galt der geschichtlichen Entwicklung des Osterzgebirges. So widmete er sich den Sagen der Region und setzte deren Handlung unverwechselbar um. Sein Anliegen brachte er 1995 zum Ausdruck, als die meisten seiner Arbeiten zu Sagen des Osterzgebirges entstanden: „Wer seine Heimat kennt, der wird sie auch achten, dazu gehören auch die Sagen. Durch meine Figuren will ich anregen, dass sich die Leute näher mit den Legenden aus unserer Region beschäftigen.“ So entstanden szenische Arbeiten über Raubritter Wittig oder über die Entstehung von Schellerhau. Alvers befasste sich mit der Sage des Altenberger Bergsturzes, mit der Legende vom heiligen Dippold oder der Erzählung über das Fürstenauer Marienbildnis. Farbenfroh sind sie außerdem, die Werke des Heimatkünstlers, der sein Zuhause in Schmiedeberg hatte. Hier arbeitete Alvers ab 1952 als Lehrer für Kunsterziehung, Deutsch und Musik.
In seiner Freizeit widmete er sich mit Hingabe der Aquarellmalerei. Es entstanden wildromantische Motive, vorwiegend Erzgebirgslandschaften oder Eindrücke von Klettertouren in der Sächsischen Schweiz. Alvers ließ sich mehrfach vom Hochmoor in Zinnwald-Georgenfeld inspirieren. Diese Bilder sind zu besichtigen.
Ab den 1980er Jahren widmete er sich verstärkt der Volkskunst. Er setzte sich schöpferisch mit den zwölf Monaten auseinander. Jedem Monat ordnete Alvers ein typisches Ereignis zu und stellte es als Holzschnitzarbeit dar. So zeigt er im März, wie der Bauer die Felder bestellt, und die Heuernte im August.
Doch Alvers war nicht nur ein sehr kreativer Gestalter, er schrieb auch seine Gedanken zu den Exponaten nieder. So gibt es zu jedem Bild eine kleine Erläuterung zu dessen Entstehung. Alvers’ Arbeit ist sehr umfangreich. Er schuf auch viele Weinachtsberge und widmete sich vielen Persönlichkeiten des Osterzgebirges.
Zum Dippoldiswalder Museum hatte Herbert Alvers eine enge Beziehung. Bis heute gab es noch keine Weihnachtsausstellung ohne Arbeiten von ihm. Auch außerhalb der Weihnachtsausstellung ist Herbert Alvers aus dem Museum Dippoldiswalde kaum wegzudenken. So eröffnete 1991 Günter Groß die Galerie in Dippoldiswalde im „Haus Krone“ mit einer Alvers-Ausstellung. Neben den Aquarellen und Volkskunstarbeiten von Herbert Alvers konnten die Besucher auch Fotografien von seiner Frau Eva Alvers besichtigen.
Im Juni 2001 starb Herbert Alvers im Dippoldiswalder Krankenhaus. Bis zu seinem Tod war er künstlerisch tätig. Und immer wieder war es seine Heimat, die ihn faszinierte. Es waren die kleinen Dinge des alltäglichen Lebens, die Menschen, die Geschichte und die Natur, die ihn inspirierten. Dazu zählte auch seine szenische Arbeit über die Einweihung der Schmiedeberger Kirche, die der Baumeister George Bähr errichtet hatte.