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Das Spritzenhaus war sein zweites Zuhause

Feuerwehr. In Ebersbach wurden drei Kameraden mit dem Ehrenkreuz ausgezeichnet. AuchChristian Hönisch ist schon 50 Jahre dabei.

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Von Kathrin Krüger-Mlaouhia

Für seinen Bruder ist der Ebersbacher Christian Hönisch 1955 bereits mit 16 Jahren in die örtliche Feuerwehr gegangen. „Mein Bruder zog damals weg, also bin ich als Ersatz eben rein“, erzählt der heute 66-Jährige. Dass er nun ein halbes Jahrhundert als Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr begehen kann, war also abzusehen. Am Dienstag Abend gab es dann das Ehrenkreuz bei der Jahreshauptversammlung in Ebersbach. Auch Manfred Jedermann und Erwin Herrmann erhielten es, weil sie schon 50 Jahre dabei sind. Alle drei gehören zur Altersabteilung der Kameraden.

Früher Wehr Niederebersbach

„Ich freue mich über die Auszeichnung. Aber sie zeigt eben auch, dass man alt geworden ist“, kommentiert Hönisch seine Anerkennung. Als er jung war, ja da gab es noch die eigenständige Wehr Niederebersbach. Die Kommandostelle stand am Denkmal am Abzweig Freitelsdorf. Sie wurde in der Wendezeit abgerissen.

Die damalige Feuerwehr war dürftig ausgestattet, zum Einsatz kam ein Einachshänger, gezogen von irgendeinem Fahrzeug oder sogar mit der Hand. Brände gab es selten, auch hat Christian Hönisch keine Großfeuer miterleben müssen. „Mal stand eine Scheune in Flammen, mal eine Strohfeime. Ausrücken mussten wir auch nach Freitelsdorf oder Cunnersdorf“, erzählt Hönisch. Oft wäre der Alarm nachts gekommen.

Der Ebersbacher war als Löschmeister und Gruppenführer immer verfügbar, weil er stets im Ort war. 1960 wurde hier die LPG gegründet, da fing er als Schlosser an, leitete 16 Jahre lang die Werkstatt. Gepflegt hat er auch die Feuerwehrtechnik. Wenn es etwas zu reparieren gab, war er als Maschinist gefragt. „Damals konnte man noch improvisieren, heute könnte ich keine Tipps mehr geben“ , sagt Christian Hönisch. Auch die Ausstattung der Kameraden war zweitklassig. Die Uniformen wurden jahrelang von Mann zu Mann weitergegeben.

Dafür stimmte schon damals die Geselligkeit. Hönisch: „Wir haben schöne Ausfahrten gemacht.“ Heute trifft er sich zwei Mal im Jahr in er Altersabteilung, bleibt dem Brand- und Katastrophenschutz verbunden, auch wenn er nicht mehr aktiv mitmacht. Aufgrund einer Verletzung beim Straßenbau würde ihm das auch schwer fallen.

Jeden Dienstag Abend zieht es ihn aber zum Billard in den Gasthof Melcher. Seit 43 Jahren. Wäre er nochmal jung, würde er wieder in die Freiwillige Feuerwehr eintreten. „Man kann helfen und bekommt im Ernstfall geholfen“, sagt er. Die Feuerwehr gehört einfach ins Dorf.