Hoyerswerda. Seit dem 20. März vollzieht sich jeden Abend auf dem Markt von Hoyerswerda das gleiche Schauspiel. Kurz vor 18 Uhr kommen immer mehr Menschen zusammen, verharren in gebührendem Abstand zueinander und warten. Dann biegen Fritz und Torsten Vogel mit ihren Posaunen und den Noten in der Hand aus der Spremberger Straße um die Ecke, postieren sich am Brunnen und spielen los. Mal fünf, mal sieben Stücke. Zum Schluss aber immer das „Steigerlied“ und „Der Mond ist aufgegangen“. Am Freitag spielten sie zum 50. Mal in Folge. Und weil das zufälligerweise mit dem 75. Jahrestag des Kriegsendes zusammenfiel, begannen sie mit der „Ode an die Freude“, der „Europa“-Melodie. Natürlich gab es Beifall. Die Leute geizen auch sonst nicht mit Applaus. Es gibt Tage, da wird schon geklatscht, wenn Vater und Sohn Vogel um die Ecke biegen, quasi die Bühne betreten.
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