Die Lebensgeschichte von Monika Lichtenberg hat mich nachdenklich gemacht, sie musste sich erst einmal setzen und erneut hinterfragt werden. Sie reicht aus der Kaiserzeit bis in unsere Tage hinein. Eine dramatische Familiensaga, die sich noch immer mitten in Großenhain abspielt, an vertrauten Plätzen. Ganz gleich wie die juristischen Auslegungen jeder Zeit waren, und egal, ob es überhaupt Gerechtigkeit geben kann – es bleiben merkwürdige Erkenntnisse zurück.
Sozusagen als Bodensatz der Geschichte, der gleich wie Ereignisse jede Zeit aufwirbeln, sich immer wieder absetzt. Zum Beispiel die Gewissheit, dass die Familie Schmidt einfach Pech hatte. Ihr gehörte ein Filetstück in Großenhain, auf das erst die Einen ein Auge geworfen haben und dann die Anderen. Erst wurden die Panzerhallen nach der Enteignung auf dieses Land gesetzt. Dann war es Behörden- und Sportstandort und wieder wollte man es unbedingt im öffentlichen Interesse behalten. Zwangsläufig steht der Alteigentümer dann da, als wollte er die Gemeinschaft beklauen. Bestenfalls kann es halbwegs einen Interessenausgleich geben. Altes Unrecht ist nie wieder gutzumachen. Schon gar nicht vor Gericht.