Von Dirk Behm
Die Geburt eines Kindes ist etwas Wunderschönes. Der Moment, wenn die Frau aus dem Kreißsaal kommt und dabei den kleinen „Wurm“ auf den Händen hält, wiegt jedes Problem auf, was irgendwo existiert. Doch bis es soweit ist, hat die Natur neun anstrengende und vor allem abwechslungsreiche Monate davor gestellt. In diesen, so sollte man meinen, hat nur die Frau etwas damit zu tun. Das ist aber nicht an dem, denn auch der Mann ist, wenn er das will, hautnah dabei, wenn sich sein Kind von der Größe eines Fingerhutes bis zu einem ausgewachsenen Baby entwickelt. Natürlich gibt es dabei immer wieder die eine oder andere Frage. Damit die Eltern darauf stets die richtige Antwort wissen, stehen ihnen die Hebammen zur Seite.
In Sebnitz und Neustadt sind es zum Beispiel neben Einzelkämpferin Monika Plarre Ramona Hennlein-Rodrian, Antje Nützel, Sibylle Löscher und Heike Klatt, die sich quasi 24 Stunden um die Belange der werdenden Eltern kümmern. „Unser Vorteil ist, dass wir eine Hebammengemeinschaft sind. Jeder von uns hat eine umfassende Grundausbildung, aber auch sein Spezialgebiet. Von diesem Potenzial kann jede Mutti nur profitieren“, sagte Ramona Hennlein-Rodrian.
Über 1 000 Babys geholt
Die 44-jährige Sebnitzerin ist seit 20 Jahren in diesem Geschäft tätig und hat dabei schon über 1 000 Kinder auf die Welt gebracht. Zusammen mit ihren Kolleginnen betreibt sie die Hebammengemeinschaft seit dem 1. Januar 2000. „Wir sind vom Typ her alle alternativ eingestellt. Im Vordergrund steht die Mutti. Während der Schwangerschaft halten wir natürlich die Augen und Ohren offen, doch allein die Frau soll bestimmen, solange alles normal läuft, wie sie das Kind bekommen möchte“, so Frau Hennlein-Rodrian.
Auch für den Mann da
Sie empfiehlt übrigens jedem Mann, dass er seine Frau in den Kreißsaal begleitet. Es ist zwar die Entscheidung eines jeden Pärchens, doch das Halten des Kindes auf dem Arm nach der unmittelbaren Geburt kann ihnen zu Hause keiner mehr geben. „Der Mann sollte sowieso rege an der Schwangerschaft teilnehmen. Ob zu Hause in den Gesprächen mit der eigenen Frau, in den gemeinsamen Kursen, die wir ab der 32. Woche anbieten oder im persönlichen Dialog mit uns. All das wird den Mann noch näher an das Baby bringen“, zeigte sich die gelernte Kinderkrankenschwester verständnisvoll gegenüber dem starken Geschlecht. Eine eigene Führung durch den Kreißsaal zum Beispiel kann dabei den Blick auf das, was da noch kommen wird, ganz anders gestalten.
Die Hebammen sind auf alles vorbereitet. Da sind die Wassergeburten, das Schwangerenschwimmen, die geburtsvorbereitende Akkupunktur oder die homöopathische Betreuung der Schwangeren und später der Kinder. Für Ramona Hennlein-Rodrian und ihre Kolleginnen gibt es wenig Zeit zum Ausruhen. „Wir haben aber alle großen Spaß daran. Und das ist das Wichtigste. Außerdem haben wir in der Klinik hier in Sebnitz, in der auch die kinderärztliche Betreuung abgesichert ist, die besten Bedingungen fürs eigene Arbeiten, deshalb stellen wir uns gerne in den Dienst der Frauen.“ Und wenn es dann tatsächlich losgeht, „dann sollte man vorher schon die Krankenhaustasche gepackt haben und sich nicht verrückt machen“. Genau für diesen Fall ist dann der Hebammenruf wichtig. Er lautet: 0178/77 611 41.