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Das zurückgehende Hochwasser lässt Schwermetalle auf den Böden zurück

Das Hochwasser geht auch in Strehla langsam zurück, der Schlamm bleibt auf den Elbwiesen. Wahrscheinlich werden sich die Schadstoffe und der Wasserstand aber nur wenig auf die Strehlaer Böden und damit die Landwirtschaft auswirken wird.

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Das Hochwasser geht auch in Strehla langsam zurück, der Schlamm bleibt auf den Elbwiesen. Wahrscheinlich werden sich die Schadstoffe und der Wasserstand aber nur wenig auf die Strehlaer Böden und damit die Landwirtschaft auswirken wird.

Grund ist dafür vor allem der Zeitpunkt des Hochwassers. „Jetzt ist das Hochwasser kein Problem. Die Vegetation beginnt erst“, sagt Wolfgang Behnisch von der Agrargenossenschaft Strehla. Wenn die Wiesen erst später überflutet werden und das Gras bereits knöchelhoch ist, könnte es faulen. Zudem ist das lange Stehen des Wassers gefährlich. „Die Kulturen könnten ersticken“, sagt Gerhard Förster von der Agrargenossenschaft Kreinitz.

Gras ist robust

Problematisch dürften Schadstoffe sein, welche die Elbe mit sich führt und in den Überschwemmungsgebiet zurück lässt. Sylvia Rhode vom Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie sieht keine Probleme, wenn lediglich Wiesen überschwemmt werden. „Gras ist sehr robust“, sagt auch der Landwirtschaftsexperte Eberhard Pröhl. Schwieriger ist die Sachlage bei Feldfrüchten. So konnten die Landwirte nach dem großen Hochwasser 2002 kein Obst und Gemüse von den überschwemmten Flächen verkaufen. Das läge unter anderem an den Schwermetallen Wasser, die über das Hochwasser in den Boden gelangen können.

Die Bodenqualität in Sachsen wird durch die Schadstoffe, die sich bei Hochwasser ablagern, geringfügig schlechter, sagt Eberhard Pröhl vom Landwirtschaftsministerium. „Bei dem Futtermitteln gibt es aber keine großen Beunruhigungen“, sagt er. Die Werte bleiben unter den gesetzlich vorgeschriebenen Grenzen. Bei der Heuernte empfiehlt das Ministerium aber, das Gras nicht ganz unten abzuschneiden.

Damit soll möglichst wenig Schmutz in das Futter gelangen. Grund dafür ist, dass Schafe und Kühe sehr genau wissen, welches Futter gut für sie ist, wenn sie das Gras direkt fressen. Bei bearbeiteten Futter könnten sie das nicht mehr unterscheiden.

Wenn das Hochwasser zurück gegangen ist und der Müll weggeräumt wurde, wird ein Traktor der Agrargenossenschaft Strehla den Elbschlamm auf den Wiesen verteilen. Die Landwirte nutzen den Schlamm auch als Düngemittel. Diese Wirkung des Elbschlamms konnte aber bisher nicht nachgewiesen werden. N. Preuß