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Datenautobahn kommt nach Pulsnitz

Die Stadt wird zu einer der größten Internetbaustellen in Deutschland. In dieser Woche beginnt die heiße Phase.

Von Reiner Hanke
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Leerrohre für den Breitbandnetzausbau und schnelles Internet: Das soll jetzt endlich auch nach Pulsnitz kommen.
Leerrohre für den Breitbandnetzausbau und schnelles Internet: Das soll jetzt endlich auch nach Pulsnitz kommen. © SZ/Uwe Soeder

Pulsnitz. Männer mit orangefarbenen Kunststoffröhren am Straßenrand sind schon seit dem Vorjahr überall in der Region ein gewohnter Anblick. Sie arbeiten an der Datenautobahn. In Kleinröhrsdorf wird derzeit auf der Großröhrsdorfer/Wallrodaer Straße bis Ende März Richtung Ortsausgang gebaut. Im Haselbachtal auf der Pulsitztal Straße. In Elstra ist derzeit die Hauptstraße dran.

Die Datenautobahn soll nach Vorarbeiten in den vergangenen Monaten und ersten Anschlüssen nun endlich auch in viele Pulsnitzer Haushalte kommen. In der Stadt beginnt jetzt die heiße Phase des Ausbaus zu den Häusern. Bis auf nachgemeldete Grundstücke, die müssen noch etwas warten. Um die 40 Monteure sollen gleichzeitig an unterschiedlichen Baustellen durch die Stadt wirbeln. Es sei die größte Stadterschließung der Deutschen Telekom bundesweit mit schnellem Internet, so Bürgermeisterin Barbara Lüke. Ab 24. Februar geht es nach den Informationen des Landkreises auf der Külzstraße zwischen Einmündung Schützenplan bis zum Spittelweg los. Oft genügt eine halbseitige Sperrung. Hier aber wird voll gesperrt sein, kündigt das Landratsamt an. Insgesamt werden in Pulsnitz 75 Kilometer Tiefbau durchgeführt, 480 Kilometer Glasfaserkabel verlegt und 85 Netzverteiler gebaut. Die Vermittlungsstelle liegt im Bereich des Gewerbegebietes Nordstraße/Spittelweg. Deshalb starte der Bau dort bzw. auf der Dr.-Wilhelm-Külz-Straße. Anschließend geht es über die Ohorner und Bischofswerdaer Straße weiter in Richtung Großröhrsdorfer Straße, das wird voraussichtlich im Frühjahr sein. Dann komme das Stadtzentrum dran, heißt es aus dem Rathaus, bevor es unter der Pulsnitz weitergeht und die Vollung sowie das Gebiet um die Weststraße erschlossen wird. In einem Bogen geht es über den Bereich Bahnhof zurück in Richtung Gewerbegebiet Nordstraße/Spittelweg. Die Schulferien werden außerdem genutzt, um rund um die Schulen Tiefbauarbeiten auszuführen. Dort kann es deshalb zu Sperrungen kommen.

Brückengroßbaustelle und Breitbandausbau

Die Bauabschnitte seien so gebildet worden, dass nach Ende eines Abschnittes, die Telekom dort mit dem Anschluss beginnen kann. Jeweils etwa sechs Monate später sollten die Kunden ihre neuen Anschlüsse bei der Telekom bestellen können. Es müsse also nicht gewartet werden, dass die ganze Stadt erschlossen ist. Während die Breitband-Monteure schon Kabel ziehen, wird der Neubau der Pulsnitzbrücke an der Sportstätte Kante (Dresdner Straße/Robert-Koch-Straße) beginnen und die Ortsdurchfahrt voll gesperrt sein. Die Breitbandkabel sollen vor Baubeginn unter der Pulsnitz durchgeführt werden, um später nicht im Weg zu sein. Außerdem dürfen auf den Umleitungsstrecken für den Straßenverkehr während des Brückenbaus keine Breitbandarbeiten laufen. Das müsse durchorganisiert werden, heißt es. Wann der Brückenbau startet, ist unklar. Der ursprünglich einmal genannte Termin April lasse sich wohl nicht halten. Außerdem wird die Großröhrsdorfer Straße in diesem Jahr erneuert. Dort sollen die Kabel vor Baubeginn in der Erde liegen.

Was bei den Bauarbeiten in den kommenden Monaten zu beachten ist

Es beginne immer mit dem Tiefbau, erläutern die Fachleute der Stadt. Die Firmen graben bis in den Keller hinein und montieren dort den Anschlusskasten. Die Verteilung im Gebäude wird durch Mitarbeiter der Deutschen Telekom in einem zweiten Schritt realisiert. Die Anwohner sollen von der Telekom rechtzeitig erfahren, wann der Bau losgeht. Der sei in allen Phasen immer wieder mit Einschränkungen verbunden. Die Stadt bittet deshalb, möglichen Ärger – insbesondere beim Tiefbau – nicht bei den Bauarbeitern selbst abzuladen. Es gebe immer einen Bauverantwortlichen vor Ort, der angesprochen werden könne, Wenn möglich, werde eine Baustelle außerhalb der Bauzeiten so hinterlassen, dass Anlieger an ihre Häuser gelangen können, schon wegen der Einkäufe. Die Stadt rät Anwohnern, sich so zu organisieren, dass sie tagsüber im Vollsperrungsfall nicht mit dem Auto ans Haus müssen. Gebaut werde in der Regel vom Montag bis einschließlich Sonnabend von 7 bis 18 Uhr. Im Sommer auch mal länger.

Das Zentrum soll im Sommer aufgegraben werden

In der Innenstadt selbst soll die Zeit der Straßensperrung wegen der Brückenbauarbeiten für den Breitbandausbau genutzt werden. Voraussichtlich werde laut Stadt im Juni/Juli das Zentrum durchwühlt. Es könne aber abhängig vom Brückenbau noch zu Veränderungen kommen. In dieser Zeit müsse auch der ruhende Verkehr um den Marktplatz eingestellt werden: Das heißt, es kann dort nicht mehr geparkt werden. Die Stadt wirbt um Verständnis für diese Ausnahmesituation mit Brücken- und Breitbandbau. Zumal auch noch das Rathaus saniert werde. Das könne nicht immer reibungslos laufen. (SZ/ha)

www.breitband-bautzen.de gibt Auskunft über den genauen Planungs- und Baufortschritt für jedes Grundstück.

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