Selten waren die Meinungen so geteilt wie derzeit. Auch bei den privaten Anlegern lässt sich die Verunsicherung sehr deutlich nachweisen. Viele parken weiterhin ihr Geld in Geldmarktfonds, obwohl die eigentlich mittlerweile ohne Ertrag sind. Die Aktienanlage, auch über Aktienfonds, ist sehr aus der Mode gekommen. Auf der anderen Seite lässt sich beobachten, dass Privatanleger an der Börse verstärkt zocken. Sie nutzen die Schwankungen für schnelle Gewinne.
Die Profis tun dies auch. Selbstverständlich mit sehr unterschiedlichem Erfolg. Die Stimmung ist dabei noch immer sehr getrübt, trotz mittlerweile fast 30 Prozent Kursanstiegs im Dax seit den Tiefstkursen im März. Das sollte auch nicht verwundern. Die Nachrichten von der weltweiten konjunkturellen Entwicklung, von den Arbeitslosenstatistiken oder den Unternehmen geben keinen Anlass zur Freude.
Während also mit Blick auf die schlechte Stimmung ein weiterer Anstieg der Aktienkurse vielleicht bis Mai realistisch erscheint, haben die Skeptiker, gefüttert durch katastrophale Nachrichten, ebenfalls gute Argumente für ein plötzliches Ende der Hausse. Fondsmanager von unterschiedlichen Gesellschaften verrieten hinter vorgehaltener Hand im persönlichen Gespräch in den letzten Tagen Ziele für den Dax in den nächsten Monaten zwischen 2000 und 6000 Punkten. Wer daraus nicht schlau wird, könnte entweder auch etwas mitzocken oder es besser lassen. Persönliche Anlageentscheidungen sollten dann einfach aufgeschoben werden.