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„Ich war keine Hausfrau“

Er: rheinische Frohnatur. Sie: zurückhaltende Sächsin. Seit 20 Jahren funktioniert das bestens. Spielt Ost und West bei ihnen eine Rolle?

Von Nora Domschke
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In ihrem Grunaer Haus genießen Hans-Peter Fritsch und seine Frau Ulrike den Ruhestand.
In ihrem Grunaer Haus genießen Hans-Peter Fritsch und seine Frau Ulrike den Ruhestand. © Christian Juppe

Seine Entscheidung für Dresden fiel am Hermsdorfer Kreuz. Am 17. November 1989 gegen 6 Uhr morgens verließ Hans-Peter Fritsch die Autobahn an der Abfahrt Dresden-Altstadt. Sein Bauchgefühl gab den Impuls, sagt er heute. Auf der Meißner Landstraße hatte er einen platten Reifen, das holprige Kopfsteinpflaster. Bereut hat Fritsch seine spontane Wahl nie. „Auf den letzten zwei, drei Kilometern ging mir durch den Kopf, dass die Stadt am Fluss liegt, dass Dresden die Semperoper hat und die Frauenkirche“, erinnert sich Fritsch. Sein Abenteuer begann am Abend des 16. Novembers, 23 Uhr war er in seiner Heimatstadt Aachen gestartet, wollte rüber in den Osten. „Als die Grenze offen war, stand sofort fest: Ich muss dahin, wollte mich überzeugen. Ich habe nie daran geglaubt, dass das wirklich passiert.“ Fritsch spricht von der Wende, vom Mauerfall. Für den Immobilienunternehmer war es damals auch die Chance, seinen Geburtsort Rostock zu besuchen. 1946 kam er dort zur Welt, bevor seine Eltern zwei Jahre später in ihre Heimat Aachen zurückkehrten.

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