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„Den Schülern soll kein Nachteil entstehen“

Sachsens Kultusminister Christian Piwarz (CDU) spricht im Interview über Lernzeit zu Hause, Prüfungstermine und milde Versetzungsregeln.

Von Andrea Schawe
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Kultusminister Christian Piwarz hält bislang an den Prüfungsterminen fest.
Kultusminister Christian Piwarz hält bislang an den Prüfungsterminen fest. © kairospress

Herr Minister, haben Sie das Gefühl, dass Sachsen bei den Schulschließungen zu zögerlich gehandelt hat?

Es ist deutlich geworden, dass es richtig gewesen ist, Übergangsfristen zu organisieren. In der ersten Woche dominierte das Thema Notbetreuung die Diskussion. Diese zwei Tage waren wichtig, damit die Eltern sich darauf einrichten und eine Betreuung organisieren konnten. Schon an dem Montag, an dem wir die Schulbesuchspflicht ausgesetzt haben, sind deutlich weniger Kinder in die Schulen gegangen. Wir sind von verschiedenen Seiten gelobt worden, dass es zumindest eine kleine Zeit der Anpassung gab. Ich halte das Vorgehen auch in der Rückschau für richtig.

Überforderte Eltern, gestresste Schüler, überambitionierte Lehrer und Schulen, die gar keine Aufgaben stellen: Die Situation an Sachsens Schulen scheint chaotisch. Wie sehen Sie das?

Ich glaube, dass die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegt und durchschnittlich sehr gute Arbeit gemacht wird. Viele Lehrer haben sich Gedanken gemacht, wie sie diese Lernzeit intensiv nutzen können. Nur selten ist es der Fall, dass zu wenig Aufgaben gestellt werden. Eher zeigen die Eltern an, dass zu viel neuer Lernstoff vermittelt wird. Das ist eine neue Situation für uns alle und die Lehrer versuchen, das Bestmögliche daraus zu machen.

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