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Denkmal für „König“ Kurt

Schlema - Der frühere sächsische Ministerpräsident Kurt Biedenkopf und seine Frau Ingrid werden seit Donnerstag in Schlema (Erzgebirge) mit einem Gedenkstein geehrt. Bei Kaiserwetter wurde das Denkmal...

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dpa

Schlema - Der frühere sächsische Ministerpräsident Kurt Biedenkopf und seine Frau Ingrid werden seit Donnerstag in Schlema (Erzgebirge) mit einem Gedenkstein geehrt. Bei Kaiserwetter wurde das Denkmal für „König“ Kurt - ein 1,80 Meter hoher Granitfindling mit einer Plakette - im Beisein von rund 250 Einwohnern am Nachmittag feierlich enthüllt. Damit wollte die Kommune das Engagement der Biedenkopfs für die Sanierung des vom Wismut-Bergbau stark in Mitleidenschaft beschädigten Ortes honorieren. Schlema ist seit 1998 wieder ein Kurbad.

Ingrid Biedenkopf zeigte sich im Gespräch mit dpa erfreut über die Ehrung. „Es ist ein Tag der Freude, weil er zeigt, dass die Menschen hier die große Eigenschaft besitzen, etwas aufzubauen, was schier unmöglich schien.“ Ihr Mann habe leider nicht mit nach Schlema kommen können, weil er in einer anderen Mission in Warschau weilt: „Er wirbt immer noch für Sachsen.“ Die überaus freundliche Aufnahme durch die Einwohner Schlemas nahm die frühere „Landesmutter“ schon fast gelassen auf: „Wir sind überall von der Bevölkerung freundlich empfangen worden.“

Das Biedenkopf-Denkmal ist auf der ehemaligen Wismuthalde Hammerschlag aufgestellt. Die Plakette trägt die Inschrift: „Ingrid und Kurt Biedenkopf, die glaubten mit uns an die Wiedergeburt des Schlematals und bestärkten uns im Glauben an unsere Kraft.“ Biedenkopf war von Oktober 1990 bis April 2002 Ministerpräsident in Sachsen und schied nach mehreren Affären vorzeitig aus dem Amt.

Für die Feier des Tages war Schlema bestens gerüstet. Eine Bergbrüderschaft stand Spalier und ein Blasorchester intonierte unter anderem die Bergarbeiterhymne „Glück auf!“ sowie den Anton-Günter- Klassiker „Deitsch un frei wolln mer sei!“ (Deutsch und frei wollen wir sein!). Bürgermeister Konrad Barth (Freie Wähler) wies den Vorwurf zurück, die Ehrung für die Biedenkopfs sei Personenkult: „Man sollte den Menschen, die Ehre verdient haben, auch zu Lebzeiten die Ehre zukommen lassen“, sagte er der dpa. Wer die Verdienste der Biedenkopfs nicht sehe, sei blind.