Von Manuela Reuß
Die große Scheune im Nebelschützer Ortsteil Miltitz hat eine Verschönerungskur hinter sich. Die Verwaltung ließ vergangenes Jahr das Dach ausbessern und zwei neue große Holztore einbauen. Damit wurde das altehrwürdige, unter Denkmalsschutz stehende Gemäuer vorm Verfall gerettet. Die Sanierung sollte auch das Ensemble des Vierseitgehöfts erhalten, zu dem der alte Speicher gehört.
Ursprünglich stand schon mal der Abriss der Scheune auf der Tagesordnung, erinnert sich der Nebelschützer Bürgermeister Thomas Zschornak. Dass dieses Vorhaben schließlich doch nicht in die Tat umgesetzt wurde, verdankt die Gemeinde auch der französischen Künstlerin Anne Delfieu aus Paris. Sie war eine Teilnehmerin des Projektes Landschaftskunst am Miltitzer Frosch. Im Rahmen dieses Kunstprojektes schoss die Französin jede Menge Fotos in Nebelschütz und den Ortsteilen. Aus Miltitz brachte sie nur ein einziges Foto mit. Es zeigte die alte Scheune. Auf die Frage, warum sie die Scheune fotografierte, antwortete die Künstlerin, sie sei so schön, da musste sie einfach zur Kamera greifen. Und sie appellierte an die Gemeinde, das Gemäuer zu erhalten.
Mit dem Blickwinkel der Künstlerin ließ sich der Gemeinderat motivieren. Die Kommune kaufte die Scheune für einen symbolischen Euro und sanierte zunächst Dach und Tore. Derzeit lagert die Gemeinde Holz in dem alten Speicher. „Ich könnte mir auch gut vorstellen dass hier später mal ein Atelier entstehen könnte“, so der Bürgermeister. Die Räume gäben es her.
Thomas Zschornak schickte jetzt Fotos der sanierten Scheune an Anne Delfieu und bedankte sich damit bei ihr fürs Öffnen der Augen.