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Der Apotheker light geht in Rente

Diplom-Pharmazie-Ingenieur war ein klassischer DDR-Beruf. Sein langsames Aussterben hinterlässt Lücken in der Branche.

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Sabine Fink, seit 1989 Diplom-Pharmazie-Ingenieurin, im Labor der Classic-Apotheke in Weimar. Der Ost-Beruf Diplom-Pharmazie-Ingenieur wird seit der deutschen Wiedervereinigung nicht mehr ausgebildet und stirbt aus, was zu einem Fachkräfteengpass in Apoth
Sabine Fink, seit 1989 Diplom-Pharmazie-Ingenieurin, im Labor der Classic-Apotheke in Weimar. Der Ost-Beruf Diplom-Pharmazie-Ingenieur wird seit der deutschen Wiedervereinigung nicht mehr ausgebildet und stirbt aus, was zu einem Fachkräfteengpass in Apoth © dpa/Michael Reichel

Von Katrin Zeiß

Das Labor hinter dem Verkaufsraum der Weimarer Classic-Apotheke ist weiß gefliest. Dort rührt Sabine Fink eine Salbe an. Die 52-Jährige hat reichlich Erfahrung in der Fertigung von Medikamenten per Hand. Die hat trotz der industriellen Produktion von Arzneimitteln weiter ihren Platz in hiesigen Apotheken. Seit 1989 arbeitet Fink als Pharmazie-Ingenieurin – ein Berufsbild, das es nur in der DDR gab. 30 Jahre nach der deutsch-deutschen Grenzöffnung verschwindet es allmählich, immer mehr der Ingenieure gehen in Rente. Ostdeutsche Apothekenkammern sehen das mit Sorge, sie fürchten Personalengpässe. Denn mit diesen Fachkräften geht eine Art „Apotheker light“.

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