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Der Bergringweg am Breiteberg

Unübersehbar erhebt sich aus den Hainewalder und Bertsdorfer Gefilden im Vorland des Zittauer Gebirges der 510 m hohe Breiteberg mit seinem steinernen Aussichtsturm. Nun ist es nicht jedermanns Sache, „Gipfelstürmer“ zu sein.

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Von Heinrich Erbe

Unübersehbar erhebt sich aus den Hainewalder und Bertsdorfer Gefilden im Vorland des Zittauer Gebirges der 510 m hohe Breiteberg mit seinem steinernen Aussichtsturm.

Nun ist es nicht jedermanns Sache, „Gipfelstürmer“ zu sein. Viele ziehen einen gemütlichen Waldspaziergang vor, mit Rastmöglichkeiten auf Bänken und Wiesen und einigen Aussichten auf das umliegende Land. Das alles bietet der Bergringweg, der seit Mai 1996 besteht und durchgängig mit einem gelben Punkt markiert ist. Er ist etwa zwei Kilometer lang und mit seinen mäßigen Steigungen und Gefällen auch von Ungeübten zu schaffen. Zu erreichen ist er von allen drei Zugangswegen zum Breiteberg: von Hainewalde vom letzten Haus der „Breiteberghäuser“ (roter Punkt); von der Mitte dieser Häuser auf dem Martin-Köhler-Weg (gelber Strich) oder von Bertsdorf, Parkplatz am Seidelsberg (roter Punkt). An allen drei Stellen sind Parkmöglichkeiten gegeben.

Wir wählen die erste Route über einen gemächlich ansteigenden Wiesenweg. Und schon vom Waldrand her ist der Rückblick auf das Mandautal kaum zu übertreffen. Im weiten Halbrund zeigen sich die Berge um Schönborn, der Rauchberg und der Wolfsberg in Tschechien sowie die Höhen des Oberlausitzer Berglandes um Löbau. Nach einigen Schritten nimmt uns der Wald am Breiteberg auf. Der botanisch interessierte Wanderer findet eine artenreiche Flora.

An der Ostseite des Berges verläuft der Weg fast an der Wald-Feldkante. Neue Ausblicke rücken ins Gesichtsfeld: Scheibeberg und Koitsche, das Schülertal, das Zittauer Becken, davor Hörnitz und Pethau, der Olbersdorfer See, das Kraftwerk Turow und in blauer Ferne das Isergebirge, um nur einiges zu nennen. Hier am Waldrand wäre vielleicht ein Ort für ein Picknick. Vorsorglich sollte Wanderverpflegung im Rucksack sein, denn die Breitebergbaude ist zurzeit wegen Bauarbeiten nicht geöffnet.

Nach dieser Rast kommen wir, dort, wo der Weg von Bertsdorf auf den Ringweg stößt, zum „Querxloch“. Zwei giebelartig aneinander gelehnte Steinplatten aus dem hier vorkommenden Phonolith bilden eine kleine Höhle. Spätestens hier, wenn Kinder mitwandern, sollten wir ihnen von den „Qerxen am Breiteberg“ erzählen, denn schon 1668 sprach man hier vom „Zwergberge“, berichtet der Chronist. Der Weg geht weiter ein Stück bergan bis zu einem Abzweig, der geradeaus weiter zum Berggipfel führt. Wir erfreuen uns zwischendurch der Aussicht, ehe wir nach links den Pfad weiter gehen. Dabei sollten wir den „Tscherschelstein“, eine beliebte Rutschplatte, nicht auslassen. Hier sind schon Schuhsohlen und Hosenböden vieler Generationen von Kindern verschlissen worden.

Mit einem letzten Panoramablick auf das Mandautal über eine Wiese unweit der Breiteberghäuser wird die Wanderung rund um den Breiteberg beendet. Wir treffen noch auf verwachsene Halden. Zeugnis dafür, dass die Wismut-AG hier einst nach Uran suchte. An der Kaiser-Friedrich-Quelle ist noch eine Erfrischung möglich, bevor wir den Wiesenweg zum Ausgangspunkt absteigen.