SZ +
Merken

Der Clubchef baut auf Gemeinschaft und Mitstreiter

Frank Müller leitet seitfast zehn Jahren den Reichwalder Dorfclub. Der veranstaltet Dorffeste – mit großem Erfolg und immer mehr Besuchern.

Teilen
Folgen

Von Bernhard Donke

Geht es in Reichwalde um kulturelle Veranstaltungen, dann steckt fast immer der Reichwalder Dorfclub dahinter. Der heute 46 Mitglieder zählende Verein organisiert das traditionelle Dorffest, das Hexenbrennen, Faschingsveranstaltungen, den Reichwalder Weihnachtsmarkt und vieles mehr.

Überdies hat der Verein auch für das in diesem Jahr sanierte Freibad den Hut auf – ein Kleinod unter den Freibädern in der hiesigen Region. Besonders wegen seiner großen Rutsche, die aus dem Boxberger Freibad stammt, ist es bei Familien mit Kindern beliebt. So viele Aufgaben bedeuten, dass ein großer organisatorischer Aufwand betrieben werden muss.

Einer, der sehr vieles erledigt, ist Frank Müller, der Vorsitzende des Reichwalder Dorfclubs. Der selbstständige Bauunternehmer ist seit 1992 Mitglied im Dorfclub und leitet seit Januar 1998 dessen Geschicke als Vorsitzender. Manfred Herz der Ortschaftsratsvorsitzende von Reichwalde ist des Lobes voll über die Arbeit von Frank Müller, der seit fast zehn Jahren an der Spitze des Dorfclubs steht.

„Wir sind alle an einem regen gesellschaftlich-kulturellen Leben im Ort interessiert. Das will gut organisiert sein. Diese Aufgabe löst Frank als Club-Vorsitzender sehr gut“, sagt Manfred Herz. Der Clubvorsitzende opfere sehr viel seiner ohnehin sehr knappen Freizeit und bemühe sich sehr, dass alles reibungslos abläuft,“ lobt der Ortschaftsratsvorsitzende.

Frank Müller will so viel Lob nicht hören. Er mache den Job sehr gern, „weil er mir Spaß macht und ein Ausgleich für meine berufliche Tätigkeit ist“. Er hofft, dass er erfolgreich genug ist.

Erfolgreich waren auf jeden Fall die Dorffeste im Juli, hier hatten sich die Besucherzahlen in den letzten Jahren fast verdoppelt. Doch, was wäre seine Arbeit wert, wenn nicht alle an einem Strang ziehen, räumt der 48-Jährige ein und betont, dass dies der Fall ist. Seine Frau Christel war schon aktiv im Dorfclub.

Gute Atmosphäre

Im Club herrschte eine gute Atmosphäre, als Frank Müller dazukam. Jeder stand für den anderen ein. Und das trotz der gesellschaftlichen Veränderungen, die im Lande zu der Zeit vor sich gingen. Und an dieser guten Atmosphäre und dem Zusammenhalt habe sich laut Müller bis heute nichts geändert. „Wir sind wie eine große Familie“, sagt er. Überhaupt seien die Reichwalder ein besonderer Menschenschlag. Hier gehe man auf den Menschen zu und versuche, sie mit in das gesellschaftliche Leben des Dorfes einzubinden.

„Auch bei mir war das 1979 so, als ich hier durch Heirat mit meiner Frau Christel, die aus Reichwalde stammt, heimisch wurde“, sagt er. Der Zusammenhalt und die lockere Atmosphäre im Club und im Dorf selbst, nennt er als einen der Gründe, warum er 1998 die Funktion des Clubvorsitzenden übernahm. Die Entscheidung, dieses Ehrenamt zu übernehmen, hat er bis heute nicht bereut. „Sicher es gab Situationen, da hätte er alles hinschmeißen können“, resümiert Frank Müller. Aber der Ärger ging vorüber. Dass immer wieder etwas erreicht wurde, hat ihn motiviert, weiterzumachen.

Leider kein Planschbecken

Befragt man ihn nach seinen Höhepunkten, dann nennt er das Dorffest. Weniger gefreut hat ihn, dass es bei der Sanierung des Reichwalder Freibades nicht möglich war, für 2000 Euro ein Babyplanschbecken mit einzuplanen und ins Freibadgelände zu integrieren.

„Schade“, bedauert er, „weil das Freibad von sehr vielen Familien mit Kleinkindern aufgesucht wird.“ Und mit dieser Meinung steht er nicht allein da.

Unterstützung für seine zeitraubende ehrenamtliche Tätigkeit als Vorsitzender findet er bei den Clubmitgliedern selbst, aber auch in seiner Familie. Da ist es besonders Ehefrau Christel, die ihm stets den Rücken freihält. Besonders wichtig ist ihm die Unterstützung durch den Ortschaftsrat von Reichwalde und die Gemeindeverwaltung Boxberg. Für die kommenden zehn Jahre wünscht er sich Gesundheit für sich und seine Familie und alle Freunde, damit auch in Zukunft das Reichwalder Dorfclubleben so gut funktioniert wie bisher.