Von Katarina Lange
Die Zeit ist rauer geworden.“ Volkmar Fabian, Geschäftsführer der Diakonie Pirna, schaut nachdenklich auf die vergangenen Jahre zurück. Seit 1992 hält er die Fäden des Diakonischen Werkes in Pirna in der Hand. Ein Jahr zuvor wurde der Verein gegründet. Heute hat sich daraus ein großes Netzwerk entwickelt.
„Wir sind für den Nächsten da, er steht an erster Stelle“, beschreibt Fabian mit wenigen Worten das Leitbild des Diakonischen Werkes. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Ganz im Gegenteil. Volkmar Fabian weiß aus Erfahrung, dass der Bedarf an Hilfe und Rat in einer Zeit, in der Arbeitslosigkeit und Existenzsorgen den Ton angeben, größer geworden ist. „Deshalb müssen wir Kraft sammeln für die kommenden Aufgaben“, erklärt der Chef der Diakonie.
Das Hauptaugenmerk der Arbeit der Diakonie liegt dabei auf den vielen Fachbereichen. Das Angebot reicht von kostenlosen Beratungsdiensten, über Altenpflege und Kinderhilfe bis hin zu sozialen Diensten und der Behindertenhilfe. Mehr als 130 Mitarbeiter beraten, informieren, pflegen oder begleiten tagtäglich Menschen, die Hilfe für Leib und Seele brauchen.
Problem der Finanzierung
Mit im Boot sitzen mittlerweile auch ehemalige staatliche Einrichtungen. „Das Haus der Kinder haben wir beispielsweise 1999 vom Landkreis übernommen“, erzählt Volkmar Fabian. Außerdem vermittelt die Diakonie an andere Träger. Bestes Beispiel ist die Schuldnerberatung, die unter dem Dach der Arbeiterwohlfahrt sitzt. „Uns ist wichtig, ein großes Netz bereit zu halten, durch das niemand fällt – obwohl die Maschen breiter werden“, betont der Pirnaer. Nach 15 Jahren „Dienst am Nächsten“ muss aber auch die Diakonie einigen Problemen ins Auge sehen. Besonders die kostenlosen Beratungsstellen seien schwer zu finanzieren. Nur mit Hilfe von Eigenmittel in Form von Spenden und Straßensammlungen könne dieser Zweig zukünftig abgesichert werden. Dennoch blickt Fabian optimistisch in die Zukunft. „Ich hoffe, dass wir noch sehr lange für andere Menschen da sein werden“, sagt er und nimmt dabei auch jeden anderen in die Pflicht. „Alle Bürger sollten sich ihrer sozialen Verantwortung bewusst sein“, hofft Fabian.
Am 2. Juli findet im Diakonie- und Kirchgemeindezentrum in Pirna-Copitz, Schillerstraße, ein Dankgottesdienst statt. Zwischen 10 und 15 Uhr erwarten die Besucher kleine Überraschungen.