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Der Döbelner Kreisjagdverband bleibt selbstständig

Den Jägern fehlt es an Nachwuchs. Dieser wird fürs Weidwerk ebenso gesucht wie für die Pflege des jagdlichen Brauchtums.

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Von Elke Kunze

Im Döbelner Kreisjagdverband sind 131 Mitglieder organisiert. Das soll auch so bleiben. „Mit den weiteren fünf Kreisverbänden Mittelsachsens haben wir uns geeinigt, nicht zu fusionieren“, so Dieter Buhrig nach der Vollversammlung am Wochenende. Die Probleme seien territorial unterschiedlich, so dass ein Zusammenschluss nicht zweckdienlich wäre. Diese Auffassung teilt auch Ulrich Lange, Referatsleiter Forst und Jagd im Landratsamt. Neben dem Kreisjagdverband Döbeln gibt es in Mittelsachsen die Jagdverbände Chemnitz, Rochlitzer Land, Freiberg, Hainichen, die Jägerschaft Brand-Erbisdorf und den Ökologischen Jagdverband Sachsen.

Die Mitglieder des Döbelner Kreisjagdverbands haben vor allem eine große Sorge: die Nachwuchsgewinnung. Um Jugendliche zu interessieren, wirbt der Verband deshalb am 28. März im Natur- und Freizeitzentrum Töpelwinkel. Für den Tag der offenen Tür übernehmen die Jäger zum ersten Mal die Schirmherrschaft. Dort stehen unter anderem Vorführungen der Jagdhundeführer und der Falkner sowie das Jagdhornblasen auf dem Programm. „Wir suchen junge Jäger, aber auch Personen, die Interesse an der Pflege des jagdlichen Brauchtums haben“, so Dieter Buhrig. So brauchen die Jagdhornbläser dringend Verstärkung.

Ein weiteres Problem der Jäger: die hohe Zahl an Wildunfällen. „Ein Drittel des Rehwilds kommt bei Verkehrsunfällen zu Tode“, so Dieter Buhrig. Und so enthält die Abschussbilanz des vorigen Jagdjahres eine hohe Zahl an Unfall- und Fallwild. Die Jäger des Döbelner Verbands haben insgesamt im letzten Jahr 20 Stück Muffelwild, 402 Stück Rehwild, 226 Stück Schwarzwild und 638 Füchse zur Strecke gebracht.

Diskussion über Waffenrecht

Auch das Schulmassaker in Winnenden und die daraufhin wieder entbrannte Diskussion über ein strengeres Waffenrecht beschäftigte die Jäger. „Bei uns ist es eher die Ausnahme, dass ein Jäger Kurzwaffen besitzt. Rein rechtlich dürfte er davon zwei Stück haben“, erklärt Dieter Buhrig. Überdies würden die Jäger in der Region ihre Waffen gut unter Verschluss halten. „Große Waffensammlungen hat hier kaum jemand“, so Buhrig.