Wie kann einer rechtsradikal werden, der doch statt Muttermilch die Weltliteratur trank? Der mit den Idealen der Humanität, der Klassik und Aufklärung zusammenlebte? Mit dieser Frage schlägt sich Ingo Schulze in seinem neuen Roman herum, ohne dass er sie ausspricht. Das Buch trägt den irritierenden Widerspruch schon im Titel: „Die rechtschaffenen Mörder“. Stets waren es Intellektuelle, die den Hass salonfein machten. Schulze, 1962 in Dresden geboren, schreibt keinen Schlüsselroman. Doch er hat gewiss den einen oder anderen Dresdner Büchermenschen im Blick.
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