DRK stoppt die Altkleider-Sammlung

Lauta. „Auf Grund der aktuellen Corona-Pandemie befinden wir uns leider in der besonderen Situation, die Sammelcontainer bis auf Weiteres nicht mehr entleeren zu können“, verkündet der Kreisverband Bautzen des Deutschen Roten Kreuzes seit ein paar Tagen auf seiner Homepage. Verbundes wird das mit der Bitte, keine Spenden mehr in die Altkleider-Container einzuwerfen und auch nicht neben den Behältern abzustellen. Um Letzteres nicht zu riskieren, sollen die etwa 30 Container des DRK, die im Raum Hoyerswerda, Lauta und Bernsdorf aufgestellt sind, in den nächsten Tagen abtransportiert und zwischengelagert werde, erfuhr das Tageblatt vom DRK-Kreisgeschäftsführer Peter Mark. Der Verband besitzt knapp 200 Container. „Wir werden versuchen, so viele Container wie möglich reinzuholen.“ Mit allen werde das aber vermutlich nicht gelingen.
In Lauta hat der dortige DRK-Ortsverein potenzielle Spender per Mitteilung unter anderem in den sozialen Medien ebenfalls darüber informiert, dass die Kleidercontainer nach und nach von ihren Standorten entfernt werden. Es sind um die 20 Stück, die von den Mitgliedern des Ortsvereins regelmäßig geleert werden und die in Laubusch, Lauta, Lauta-Dorf, Leippe, Torno und Bernsdorf stehen. Am Mittwoch fand die vorerst letzte Leerung statt.
Mehrere Probleme kamen zusammen, die das DRK zu dieser drastischen Maßnahme greifen ließ. So war in den zurückliegenden Wochen ein erhöhtes Aufkommen an Kleiderspenden zu beobachten. Offenbar haben viele Menschen die Zeit der Ausgangsbeschränkungen genutzt, um nicht mehr benötigte Kleidung auszusortieren. Gleichzeitig war es dem DRK nicht möglich, diese Kleiderspenden im gewohnten Umfang an Bedürftige zu verteilen. Daraus resultierte, dass die Lager immer voller geworden sind. Gefüllt sind ebenso die Lager der Unternehmen, denen das DRK die Spenden überlässt, die nicht in den Kleiderkammern angeboten werden können.
Kleiderkammern bleiben geöffnet
Wie lange der Annahmestopp dauert, dazu wagte Peter Mark keine Prognose. Er hofft, dass sich die Situation zeitnah wieder normalisiert. Beim DRK-Ortsverein in Lauta ist man da eher skeptisch. Ein Vierteljahr bis zu einem halben Jahr könnte es durchaus dauern, lautete die Prognose.
Zwar werden vorläufig keine Altkleider mehr eingesammelt, so der Hinweis des DRK-Kreisgeschäftsführers. Die Kleiderkammern sind aber nach wie vor geöffnet. Es gebe noch mehr als genug Material zur Auswahl für die Kundschaft. Das gilt auch für die Kleiderkammer im Gemeinwesenzentrum in Lauta-Nord. Am Montag und Mittwoch findet hier der Verkauf statt.
Neben der Kleiderkammer betreibt der DRK-Ortsverein im gleichen Gebäude die Tafel. Nach der Mitte März erfolgten Schließung wegen der Corona-Krise hat diese seit voriger Woche wieder geöffnet. Die Ausgabezeiten sind dienstags und donnerstags.