SZ +
Merken

Der erste Maler zieht ein

Friedewald. Seit knapp einem Jahr gibt es das Rote Haus. Auch wenn die Außenanlagen noch nicht ganz fertig sind, wird es schon gut genutzt.

Teilen
Folgen

Von Sven Görner

Die Friedewalder haben das schmucke, lichtdurchflutete Haus auf dem Gelände des ehemaligen Strandbades längst angenommen. „An den Wochenenden finden meist Privatveranstaltungen statt“, sagt Bürgermeister Georg Reitz (CDU). Doch auch Vereine und Anbieter aus dem Gesundheitsbereich nutzen das Haus am Dippelsdorfer Teich für Kurse, Seminare oder andere Angebote. Nicht zuletzt hat das Friedewalder Literaturcafé dort ein neues Domizil für seine Veranstaltungsreihe gefunden.

Das Geld reicht nicht für alles

Was bisher fehlt, sind die Künstler. Schließlich sind die beiden Türme so ausgestattet, dass diese dort eine begrenzte Zeit lang wohnen können, um in der Landschaft zu arbeiten, die vor 100 Jahren schon die Mitglieder der Dresdner Künstlergemeinschaft Brücke inspirierte. Den Bürgermeister bringt das nicht aus der Ruhe: „Wir sind bei der Eröffnung im vergangenen Jahr davon ausgegangen, dass wir gut drei Jahre brauchen, um das Haus ordentlich hochzufahren. Wir sind jetzt schon weiter, als ich geglaubt habe.“ Zudem wird mit dem Berliner Maler Clemens Gröszer zum Monatsende der erste Künstler einziehen. Wenn auch nur vier Tage.

Dass an den Außenanlagen noch viel getan werden muss, „liegt ganz profan am Geld“, so Reitz. Für dieses Jahr habe die Gemeinde 50 000 Euro eingeplant. Davon wurden die ersten sechs Stationen des Bilz-Erlebnisparkes aufgebaut und die noch verbliebenen ehemaligen Badgebäude abgerissen. „Zudem ist jetzt auch alles vorbereitet, um außerhalb des Hauses feste Toiletten installieren zu können. Sobald im November der Abwasserkanal in Dippelsdorf fertig ist, brauchen wir die jetzt noch genutzte Grube nicht mehr“, sagt der Bürgermeister.

Ein gepflanzter Frauenkörper

Im Herbst soll mit dem Anlegen des Kräutergartens begonnen werden. „Wir haben dort erst einmal Senf wachsen lassen, weil der gut zum Mulchen sein soll“, ergänzt Reitz. Schaut man durch den Bilderrahmen am oberen Ende des Hanges – er ist eine Station des entstehenden Brücke-Weges – auf das Gelände, sind schon die Konturen des künftigen expressionistischen Bildes zu sehen, das aus Blumen entstehen soll. Ein nackter Frauenkörper, der neben dem Roten Haus zu ruhen scheint.

Die bereits vorhandenen Stationen des Bilzparkes bieten ganz im Sinne des Radebeuler Naturheilkundlers verschiedene Möglichkeiten, den Körper zu trainieren. Die waagerechte Leiter im Rückwärtsgang zu überwinden, soll laut Dr. Heidelore Geislinger vom Bilzbund sogar helfen, der gefürchteten Alzheimerkrankheit vorzubeugen.

Doch die richtigen Attraktionen sollen erst noch kommen. „Dazu gehören ein Dampfbad und ein Heubett“, verrät Gemeinderat Ulf Geistlinger (BIM). Das Bad sei eine Art großer Holzzuber unter freiem Himmel, der mit einem Ofen angefeuert wird und auch im Winter genutzt werden kann. „Und das Heubett wird eine lustige Sache zum rumtoben.“ Am Ende des Fühlpfades sind zudem noch eine Sitzecke und eine Wassertretstrecke mit einer Schwengelpumpe geplant.

„Für das Dampfbad brauchen wir ebenso einen Betreiber wie für das gesamte Gelände“, sagt Reitz. Die Gemeinde will diese Aufgabe perspektivisch gern einem Verein übergeben. Reitz hofft dabei auf die Friedewalder.