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Der erste Storch ist zu früh da

Gebelzig hat sein Nest wieder ganz schick vorgerichtet. Aber 2014 hat das Rennen ganz klar Ober Prauske gemacht.

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© André Schulze

Von Bernhard Donke

Dass sie in diesem Jahr eher eintreffen war allen Naturliebhabern klar. Und sogar die offizielle Seite hat gut mitgespielt, als es um die Vorbereitungen für die Ankunft der Weißstörche in der Region gegangen ist. Deshalb konnten die Mitarbeiter des Fördervereins für die Natur der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft die Storchennester im Biosphärenreservat, Nieder Seifersdorf, Gebelzig, Daubitz und Horscha reinigen und reparieren.

Doch die Störche haben sich nicht ins gemachte Nest gesetzt. Denn der schnellste – oder erste Storch des Jahres – ist in Ober Prauske gelandet. Gut, dass es dort auch Vogelfreunde gibt, die das Nest auf einem alten Wagenrad vorbereitet haben. Etwas früh sind die gefiederten Großvögel aber schon dran. Während für Süddeutschland die Ankunft der Weißstörche schon vor zwei Wochen angesagt wurde, mussten im Altkreis Niesky die Menschen noch bis Mittwoch auf die Störche warten.

Gerade wegen der warmen Witterung rechneten viele Storchenliebhaber auf eine noch frühere Ankunft der Tiere. Auch Familie Dorothea Morche in Hohendubrau/Ober Prauske hatte schon etwas früher mit der Ankunft des Storchenpaares, das direkt neben ihrem Wohnhaus sein Nest hat gerechnet. Doch erst am 26.März war es dann so weit. Der erste Storch, vermutlich das Männchen, landete auf dem Nest und begann sofort mit dem finalen Nestbau.

Nun wartet er auf sein Weibchen damit mit dem Brutgeschäft begonnen werden kann. In der Regel kommen die Störche so um den 29. März hier an. Nur im vergangenen Jahr da wurde es vermutlich wegen der langanhaltenden sehr kalten Witterung später gewesen. Da war der erste Storch war damals erst am 8. April auf seinem Nest eingetroffen. Eine Woche später dann der Partner der zweite Storch, vermutlich das weibliche Tier, sagt Dorothea Morche. Ihr Ehemann Herbert führt genau Buch über die Ankunft der Tiere im Frühjahr und ihren Abflug ins Winterquartier im Herbst. Für dieses Jahr so wünscht sich die Familie etwas besseres Wetter für die Störche wie im vergangenen Jahr. Das fiel das Brutgeschäft ja wegen, der anhaltenden Niederschläge und Kälte sehr schlecht für die Störche aus. „Auch hier bei uns hatten die Tiere kein Glück. Alle beiden Jungstörche fielen leider der Witterung zum Opfer. Hoffentlich bleibt den Tieren in diesem Jahr dieses Schicksal erspart und sie können ihre Jungen aufziehen“, sagt Dorothea Morche. Denn die gefiederten Gesellen seien ja für viele Menschen eine Attraktion, die gerne beobachtet wird.

Die Vereinsleute Wilfried Spank und Volkmar Rössel und ein Mitarbeiter von der Firma Lift Manager Jänkendorf samt bereitgestellter Hebebühne haben einen Großteil der Nester im Gebiet der ehemaligen Kreise Niesky und Weißwasser und des Biosphärenreservates mittlerweile auf Vordermann gebracht. Zumeist kommen die Hinweise von Bürgern aus den Orten, wo die bekannten Storchennester stehen. Und in diesem Jahr gab es viele Hinweise für Annett Hertweck und die anderen Helfer im Förderverein für die Natur der Oberlausitzer Heide und Teichlandschaft, weil das tragische Weißstorchsterben 2013 auch viele Bürger sensibilisiert hat.