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Der ewige Gemeinderat hört auf

Gerd Prause hat sich 29 Jahre für Kodersdorf eingesetzt. Er sieht seinen Heimatort auf einem guten Weg.

Von Frank-Uwe Michel
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Gerd Prause hat seine Heimatgemeinde ständig im Blick – und als Gemeinderat ab 1990 die Entwicklung von Kodersdorf tatkräftig mitbestimmt. Jetzt verabschiedet er sich mit einem guten Gefühl.
Gerd Prause hat seine Heimatgemeinde ständig im Blick – und als Gemeinderat ab 1990 die Entwicklung von Kodersdorf tatkräftig mitbestimmt. Jetzt verabschiedet er sich mit einem guten Gefühl. ©  André Schulze

Wenn sich die Mitglieder des neuen Gemeinderates im August zu ihrer konstituierenden Sitzung treffen, ist Gerd Prause nicht mehr dabei. Oft genug hat er das Prozedere mitgemacht. „Ich habe gerne in der Runde gesessen, weil ich meine Heimat mag. Aber irgendwann müssen ja auch mal die Jüngeren ran“, sagt der 69-Jährige und lacht. Prause hat die Entwicklung von Kodersdorf in den vergangenen Jahrzehnten gleich in mehrerlei Hinsicht mit geprägt. Zwischen 1972 und 2007 war er 35 Jahre lang im Gemeindekirchenrat aktiv. Nach der Wende fragte ihn Uwe May, der bis 1994 Bürgermeister war, ob er im Kommunalparlament, dem Gemeinderat, mitmachen wolle. 1990 war aber auch jenes Jahr, in dem er sich beruflich selbstständig machte und seinen eigenen Baubetrieb gründete. „Ich wollte etwas erreichen für meinen Ort. Deshalb habe ich mich nicht lange bitten lassen. Damals herrschte Aufbruchstimmung. Wir dachten zwar nicht, dass wir die Welt einreißen könnten. Aber eine gute Zukunft sollte es schon werden“, erinnert sich Prause an die ersten Jahre. Das Geld jedoch saß alles andere als locker. „Weil wir den Bauhof arbeitsfähig machen mussten, kauften wir alte Technik, nur um überhaupt etwas da zu haben.“ Schon damals erkannte der Gemeinderat, dass für mehr finanzielle Freiheit neue Gewerbeansiedlungen notwendig sein würden. Im Flächennutzungsplan entstand ein Industriestandort, der noch größer war als der heutige. Die Crux dabei: Das Gelände gab‘s nur auf dem Papier. Interessenten ließen sich vorerst keine finden.

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