SZ +
Merken

Der Herrnhuter Stern und die schwarzhaarige Prinzessin

Kleine Orte haben große Feste. Das haben erneut Diehsa und Groß Radisch bewiesen. Neben leckeren Häppchen gab es Musik und sogar Zwickelbier.

Teilen
Folgen

Von Rolf Ullmann undBernhard Donke

Weithin leuchtet der Herrnhuter Stern vom Kirchturm in Diehsa. Hier ist die Lausitz, signalisierte er den Gästen. Und: Hier wird das Fest auf traditionelle Weise begangen. Am Boden warteten dann zwischen den historischen Marktlauben Lagerfeuer, um Groß und Klein zu wärmen. Klein und gemütlich war der diesjährige Weihnachtsmarkt in Diehsa – und sehr besinnlich.

Gunter Klar, vom gleichnamigen Ponyhof im Ort, spannte Kosta und Pedro vor den Wagen. Die Ponys legten sich dann auch mächtig ins Zeug, denn sie beförderten schließlich den Weihnachtsmann. Die Kinder vom Ponyhof räumten in der Adventszeit in ihren Schränken auf und gestalteten mit den Spiel- und sonstigen Sachen einen Basar. Die Frauen strickten und häkelten in den vergangenen Wochen, was das Zeug hielt. Zusammen mit kulinarischen Leckereien wurden diese in den historischen Marktlauben an den Mann gebracht.

Feuerwehr und Blaulicht

Wolfgang Wiedmer verwies in der Blaulicht-Schenke des Feuerwehrvereins Diehsa besonders auf die Schlesischen Mohnklöße. „Die haben Mitglieder des Vereins selbst gefertigt. Die Klöße sollte man einfach mal probieren“, so der stellvertretende Vereinsvorsitzende. Falk Haftmann schwor dagegen auf das von ihm gebraute Zwickelbier. DieFlaschen waren dann für viele das Mitbringsel schlechthin. Ein märchenspiel in der Kirche beschloss den stimmungsvollen Nachmittag. Nur etwas entfernt lockte festliche Bläsermusik und Orgelklang in die Groß Radischer Kirche. Der nur 360 Einwohner zählende Ort am Fuße der Hohen Dubrau und des Monumentberges hatte sich zum traditionellen „Lichterfest 2007“ geschmückt. Es ist der Abschluss der kulturellen Veranstaltungen für das Jahr. Und dem Namen Lichterfest machten die Groß Radischer alle Ehre. Vom Unterdorf an der Kreisstraße bis hinauf zur Kehrwende der Straße zur „Hohendubrau“ hatten die Bewohner ihre Häuser und Vorgärten mit strahlenden Lichtern geschmückt und für eine festliche Stimmung beigetragen.

Geschenke von der Schönen

Reinhard Mitschke, der Vorsitzende des Groß Radischer Kultur- und Heimatvereins, bedankte sich bei den Bürgern für ihre Hilfe bei der Durchführung. Danach erklangen in der weihnachtlich geschmückten Kirche traditionelle und moderne weihnachtliche Kompositionen.

Auf dem Festplatz boten Vereine Glühwein und Gegrilltes an, die Kinder bastelten mit dem „Lausitzer Bastelstübchen“ von Anita Heiden – und alle warteten auf den Weihnachtsmann. Der kam dann auch auf einem Ponygespann daher. Doch er war nicht allein. Schneewittchen hatte sich ihm angeschlossen. Gemeinsam wollte sie mit dem Weihnachtsmann die Kinder überraschen. Und das ist der schwarzhaarigen Prinzessin zweifellos gelungen. Bei einem gemeinsamen Rundgang mit dem Weihnachtsmann und den Kindern überraschte sie die Kinder mit kleinen Geschenken aus dem großen Gabensack des „Guten Alten“.