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Der Januar zeigt sich mit zwei Gesichtern

Colmnitz. Der Januar 2005 hatte zwei Gesichter. Die erste Dekade war herbstlich mild, die letzte winterlich kalt. Unter dem Strich erreichte das Monatsmittel plus 0,9 Grad Celsius, zwei Grad wärmer als normal.

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Colmnitz. Der Januar 2005 hatte zwei Gesichter. Die erste Dekade war herbstlich mild, die letzte winterlich kalt. Unter dem Strich erreichte das Monatsmittel plus 0,9 Grad Celsius, zwei Grad wärmer als normal. Hieraus kann man die unsichere Aussagekraft eines Mittelwertes erkennen: 1. Dekade +5 Grad, 2. Dekade +2,1 Grad, 3. Dekade -4,1 Grad. Im Vergleich dazu war in den letzten Jahrzehnten der Januar 1940 mit minus 10,9 Grad Celsius extrem kalt; 1942 noch -10, 1963 -9,2 und 1987 -7,9 Grad.

Die kältesten Tage hatten wir vom 28. bis 30. Januar, zwischen minus 12 und minus 15 Grad in 400 Metern Höhe. Die wärmsten Januar-Tage waren der 8. und der 10. mit plus 12 Grad. An acht Tagen (Eistagen) gab’s nur Minusgrade, an 21 Tagen Bodenfrost, an 15 Tagen Nachtfrost. Dreimal erlebte die Region Wintergewitter und an acht Tagen stürmischen Wind bis Stärke 6. Je nach Höhenlage gab es eine geschlossene Schneedecke, die zum Monatsende eine Höhe von bis zu einem halben Meter erreichte und 11 bis 20 Tage liegen blieb. Selten war die Vielfalt der Schneearten so groß – vom Schneegraupel, Pulverschnee, Nassschnee bis zum Schneegriesel war alles vertreten. Der Niederschlagsmenge lag 25 Prozent über normal.

Die Wintersportbedingungen waren sehr unterschiedlich, in den Kammlagen durchgehend gut. Die Straßenverhältnisse litten unter Matsch und Verwehungen bis zu einer Höhe von zwei Metern. (Heinz Fischer)