Von Carolin Barth
Der Jugendclub Steina liegt im Herzen des Dorfes. Im Keller der Kita Zwergenland treffen sich die jungen Steinaer zum Quatschen und Musik hören. Doch genau da liegen die Probleme. Denn vor allem am Abend wird es eben auch mal so laut, dass sich Anwohner belästigt fühlen. Außerdem gibt es zu oft Berührungspunkte mit dem Kita-Alltag. Sowohl die Jugendlichen als auch die Gemeinde sind mit dieser Situation schon länger unzufrieden. Deshalb haben die jungen Leute nun die Initiative ergriffen: Sie wollen umziehen. Ein neues Domizil haben sie schon ins Auge gefasst. Das derzeit leer stehende Mehrzweckhaus auf dem Haustein wollen die Jugendlichen in Eigenregie renovieren. Hier oben könnten sie ganz abseits und ungestört feiern.
Idee musste warten
„Bereits vor sieben Jahren haben wir den Umzug dorthin der damaligen Bürgermeisterin Kerstin Schlotter vorgeschlagen, doch sie lehnte die Idee ab“, sagt Sven Müller vom Jugendclub. Der amtierende Bürgermeister Lutz Hönicke und sein Gemeinderat haben ein offeneres Ohr und befürworten die Umzugspläne. „Wir unterstützen das Vorhaben, dann wären die Gefahren, dass in der Kita mal etwas passiert, gebannt. Die Jugendlichen hätten ihren eigenen Platz, um den sie sich kümmern könnten. Wenn alles klappt, verkaufen wir das Gebäude für einen symbolischen Preis“, so Lutz Hönicke. Allerdings gibt es einen Haken am Plan. Das Gebäude steht außerhalb der geschlossenen Bebauungszone, eine Baugenehmigung zu bekommen, wird schwer. Die untere Bauaufsichtbehörde des Landratsamtes prüft nun, ob eine Neunutzung möglich wäre. „Ein entsprechender Antrag ist gestellt“, sagt Sonja Kunze vom Pulsnitzer Bauamt. Sie betreut das Vorhaben. Ein positiver Bescheid könnte schwierig werden, da das Haus wegen des jahrelangen Leerstands sehr baufällig ist und Abwasserentsorgung sowie Trinkwasserversorgung nicht geklärt sind. Außerdem müsse die komplette Elektrik erneuert werden, sagt Sonja Kunze. Eine Sanierung würde wohl sehr kostspielig sein. „Auch deshalb ist unsere Bedingung, dass ein Verein gegründet wird“, sagt Lutz Hönicke. So könnten Fördermittel beantragt werden. Sämtliche Anträge für den eingetragenen Verein sind abgegeben. Vorausgesetzt die Baugenehmigung kommt, werden die jungen Leute schnellstmöglich mit der Renovierung starten. Ein Umzug wäre auch eine tolle Gelegenheit, etwas mehr Platz zu schaffen für Sportgeräte der Clubmitglieder. Mit der Tauchschule Dresden, die am Hau-stein ihr Tauchgewässer betreibt, steht der Jugendclub in gutem Kontakt. „Ich denke, da gibt es keine Bedenken, wenn wir die Räume nutzen. Durch uns würden ja auch neuen Kunden kommen“, sagt Sven Müller. Er freut sich drauf, den Farbpinsel zu schwingen.