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Der Kreis kann wieder investieren

Schulen und Straßen sind die Schwerpunkte. Und es wird neue Rettungswachen geben.

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Von Sebastian Beutler

Rund 18,7 Millionen Euro will der Landkreis in diesem Jahr in Straßen und Gebäude investieren. Deutlich mehr als in den Vorjahren. Das erklärte gestern Baudezernent Werner Genau vor der Presse in Görlitz. Er machte kein Hehl daraus, dass er das auch für nötig erachtet. Gerade das vergangene Jahr galt als Ausnahme. Weil der Landkreis keinen Haushalt hatte, konnte er nur ganz wenige Bauvorhaben verwirklichen. Das ist nun anders.

Profitieren davon werden große Schulhausprojekte und die Straßen im Landkreis. So beginnt im August der zweite Bauabschnitt am Berufsschulzentrum in Weißwasser, was allein in diesem Jahr 2,2 Millionen Euro kosten wird. Im Juli wird in Rietschen der Grundstein für die neue Schule für Erziehungshilfe gelegt. Auch hier fließen in diesem Jahr noch 1,2 Millionen Euro, insgesamt 2,4 Millionen. Beide Schulen sollen zum Schuljahr 2014/15 fertiggestellt sein. An der Förderschule in Olbersdorf werden in diesem Jahr noch die Außenanlagen in Schuss gebracht, Bauarbeiten finden auch am Berufsschulzentrum in Zittau, am Landau-Gymnasium in Weißwasser sowie am Christian-Weise-Gymnasium in Zittau statt. Und schließlich beginnt die Planung für den Bau einer neuen Dreifeldersporthalle für das Gymnasium in Löbau. Über diesen Großauftrag kann sich das Architekturbüro kbs aus Löbau freuen, das sich knapp gegen den Zweitplatzierten, das Görlitzer Ingenieurbüro Noack & Noack, durchsetzen konnte. Insgesamt bewarben sich 36 Büros, nur drei aus dem Landkreis. Kbs kann jetzt im Auftrag des Kreises die neue Dreifeldersporthalle fürs Löbauer Gymnasium planen. Der Technische Ausschuss des Kreises folgte gestern der Empfehlung der Kreis-Behörde. Die Planungen für die Halle sollen in diesem Jahr so weit vorangetrieben werden, dass die Halle ab nächstem Jahr errichtet wird. Die Einweihung ist für 2016 vorgesehen, erklärte gestern der Bauamtsleiter des Kreises, Dieter Peschel. Die Arbeiten werden bis zu 5,3 Millionen Euro teuer. Die genaue Summe soll nächstes Jahr feststehen.

Ebenso wichtig ist der Straßenbau, wenn auch das Geld dafür immer zu wenig ist. Immerhin fließen nun sieben Millionen Euro in Brücken, Ortsdurchfahrten oder Stützmauern. Gerade das soeben vom Freistaat verabschiedete Winterschadensprogramm erachtet Werner Genau als „außerordentliche Hilfe“. Mit den zugesagten Fördermitteln können 2,5 Millionen Euro aus diesem Topf investiert werden. Der Kreistag wird im Juli jene Straßen festlegen, die mit diesen Mitteln saniert werden.

Bis 2016 will der Landkreis auch mehr als drei Millionen Euro in neue Rettungswachen investieren. Eine grundsätzliche Einigung darüber sei mittlerweile mit den Krankenkassen erfolgt, erklärte Genau. So stünde nun fest, dass Bernstadt eine neue Rettungswache im Ortsteil Altbernsdorf erhalte. In Löbau soll die Rettungswache zur Feuerwache ins Gewerbegebiet West verlegt werden. Und in Görlitz hält Genau den Standort Reichertstraße nicht zwingend für eine Sanierung geeignet. Die verlangen aber die Krankenkassen. So will der Kreis möglicherweise in der Stadt einen anderen Standort suchen und eine neue Wache errichten. Das zwischenzeitlich dafür in Frage gekommene Städtische Klinikum, so erklärte Werner Genau, komme dafür im Moment aber nicht in Betracht.

Wer künftig den Rettungsdienst im Kreis ausübt, wird im Herbst feststehen. Momentan läuft die Ausschreibung der Leistungen.