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Der letzte Kommandant

Paul Ernst Echtermeyer hat die Abwicklung des Zittauer Armee-Standorts miterlebt, die Haltung der Betroffenen - und so manches unsinnige Treiben.

Von Rolf Hill
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Paul Ernst Echtermeyer war Oberstleutnant bei der NVA. Später arbeitete er als Fahrschullehrer. Noch immer lebt der 74-Jährige in der Sachsenstraße, dem ehemaligen Armeegebiet.
Paul Ernst Echtermeyer war Oberstleutnant bei der NVA. Später arbeitete er als Fahrschullehrer. Noch immer lebt der 74-Jährige in der Sachsenstraße, dem ehemaligen Armeegebiet. © Matthias Weber

Auch noch heute schaut Paul Ernst Echtermeyer mit gemischten Gefühlen aus dem Fenster seines Hauses am Ende der Zittauer Sachsenstraße, wo er als einer der wenigen Bewohner noch immer wohnt. Oben unterm Dach seines "Büros" kann er recht gut verfolgen, wie sich die Natur Stück für Stück die seit dem Bau der König-Ludwig-Kaserne an den Kaiserfeldern von unzähligen Soldatenstiefeln benutzten Straßen und Plätze zurückholt. Nach der Eröffnung 1902 zogen hier die Soldaten des Königlich-Sächsischen 3. Infanterie-Regiments Nr. 102 "Prinz-Regent Luitpold von Bayern" ein. Doch so weit schweifen die Gedanken des heute 74-Jährigen meist nicht zurück, sondern in die Zeit, die vor 30 Jahren mit dem Befehl Nr. 21/90 des Ministers für Abrüstung und Verteidigung ihr Ende fand. Auch für ihn als damaligen Oberstleutnant der NVA begann mit der Beendigung der militärischen Ausbildung an der Offiziershochschule "Ernst Thälmann" ein völlig neuer Lebensabschnitt, der aber zunächst noch mit dieser Einrichtung verbunden blieb. Und das auf ganz besondere Weise.

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