SZ +
Merken

Der Natur auf der Spur

Unter dem Thema „Bewegt durch den Sommer“ stellt die SZ Möglichkeiten vor, die Ferien aktiv zu verbringen. Heute wird geradelt.

Teilen
Folgen
© Uwe Soeder

Jana Ulbrich

Bautzen. Wir könnten Glück haben: Bei den Seeadlern ist jetzt Abendbrotzeit. Und der Tauerwiesenteich bei Förstgen ist ein beliebter Speiseplatz für die stolzen Greifvögel. Gegenüber im tiefen Daubaner Wald wohnen einige von ihnen. Das hat uns Maik Rogel verraten, den wir hier am Aussichtspunkt treffen. Der Naturschutzwart vom Biosphärenreservat zeigt uns, worauf wir achten müssen: auf den gedrungenen, kräftigen Körper und die weiten, breiten Schwingen. So groß und stolz segelt kein anderer Vogel durch die Lüfte.

© SZ-Grafik/Sylvia Tietze

Tolle Ziele für Radtouren

Auf Krabats Spuren Ein schwarzer Rabe ist das Symbol des Krabat-Radweges, der sich von Kamenz aus durch das Heideland und das Dubringer Moor bis nach Schwarzkollm zieht. An mehreren Stationen wird das zauberhafte Leben der sorbischen Sagenfigur erzählt. Lohnenswertes Ziel ist die Schwarze Mühle in Schwarzkollm. Unbedingt die Buttermilchplinsen probieren.
Auf Krabats Spuren Ein schwarzer Rabe ist das Symbol des Krabat-Radweges, der sich von Kamenz aus durch das Heideland und das Dubringer Moor bis nach Schwarzkollm zieht. An mehreren Stationen wird das zauberhafte Leben der sorbischen Sagenfigur erzählt. Lohnenswertes Ziel ist die Schwarze Mühle in Schwarzkollm. Unbedingt die Buttermilchplinsen probieren.
An der Spree entlang Man muss gar nicht bis nach Berlin radeln: In der Lausitz ist der Spreeradweg ohnehin am Schönsten – auch wenn es im Oberland ziemlich bergauf und bergab geht. Am Stausee in Sohland Eis essen, in Taubenheim Sonnenuhren gucken oder an den Bärwalder See radeln – dank des großen Radwegenetzes lässt sich der Spreeradweg auch in Rundtouren kombinieren.
An der Spree entlang Man muss gar nicht bis nach Berlin radeln: In der Lausitz ist der Spreeradweg ohnehin am Schönsten – auch wenn es im Oberland ziemlich bergauf und bergab geht. Am Stausee in Sohland Eis essen, in Taubenheim Sonnenuhren gucken oder an den Bärwalder See radeln – dank des großen Radwegenetzes lässt sich der Spreeradweg auch in Rundtouren kombinieren.
Durchs Lausitzer Seenland Ein Radwegenetz vom Feinsten hat sich im Lausitzer Seenland entwickelt. Hier bieten sich leichte Tagestouren auf zahlreichen 20 bis 50 Kilometer langen, Rundwegen um die Seen an, die gut ausgeschildert sind. Im Brandenburger Teil kann man das Wachsen der neuen Seenlandschaft noch hautnah miterleben. Wander- und Radwanderkarte „Lausitzer Seenland“, 5,90 Euro
Durchs Lausitzer Seenland Ein Radwegenetz vom Feinsten hat sich im Lausitzer Seenland entwickelt. Hier bieten sich leichte Tagestouren auf zahlreichen 20 bis 50 Kilometer langen, Rundwegen um die Seen an, die gut ausgeschildert sind. Im Brandenburger Teil kann man das Wachsen der neuen Seenlandschaft noch hautnah miterleben. Wander- und Radwanderkarte „Lausitzer Seenland“, 5,90 Euro

Wir sind mit dem Fahrrad unterwegs auf dem Seeadlerradweg. Der führt mitten durch die idyllische Teichlausitz, durch kleine Ortschaften, durch Wald und Schilf, über Wiesen und weite Felder. Und immer wieder an Teichen vorbei: Gestartet sind wir am Haus der Tausend Teiche im Ortsteil Wartha. Das allein ist mit seiner Erlebnisausstellung schon eine Besichtigung wert. In welcher Richtung man den Radweg fährt, ist egal. Nur wenige Hundert Meter sind es bis zum Olbasee. Wollten wir da nicht noch eine Runde schwimmen? Also lieber viel Zeit einplanen für den Seeadlerradweg, der immer wieder zu Stopps einlädt. Und zum genaueren Hinschauen und Hinhören.

Das ist es überhaupt: Genau hinschauen. „Da oben!“ Sollte das wirklich  . . . Leider nein. Aber der große Rotmilan, der gerade über dem Tauerwiesenteich seine Kreise zieht, bietet uns auch einen imposanten Anblick. Man muss Geduld haben, um die scheuen Seeadler wirklich zu Gesicht zu bekommen – und eben auch Glück.

An den Jagdrevieren der Seeadler vorbei

Maik Rogel, für den das Biosphärenreservat der tägliche Arbeitsplatz ist, hat schon mal 40 Seeadler auf einen Schlag gesehen, erzählt er, die sich auf die Karpfen in einem abgelassenen Teich gestürzt hatten. Das, sagt der Ranger, sei auch für ihn ein ganz besonderes Erlebnis gewesen.

Rund 100 Seeadler sollen heute in der Teichlausitz leben. Das ist die dichteste Besiedlung der vom Aussterben bedrohten Art in ganz Deutschland. 25 Brutpaare haben die Naturschutzwarte in diesem Sommer gezählt und 15 Jungvögel. Die sind jetzt flügge geworden. Fünf Jahre braucht ein Seeadler bis zur Geschlechtsreife. So lange treibt er sich alleine in der Gegend herum – noch reicht der Lebensraum hier für alle. Der Radweg führt vor allem an den Jagdrevieren der Raubvögel vorbei. Die Horste sollen weitgehend geschützt und vor Besuchern verborgen bleiben. Seeadler sind äußerst scheue Tiere. Das kleinste Geräusch kann sie vertreiben.

Auf ihre bevorzugten Jagdgebiete aber wird auf dem Radweg an mehreren Stationen hingewiesen. Vor allem in den Morgen- und Abendstunden stehen die Chancen gut, einen Seeadler zu sehen. Wir warten also und schauen. Und irgendwann radeln wir weiter. Auch ohne Seeadler ist der Weg durchs Biosphärenreservat ein einmaliges Natur-Erlebnis: Wir beobachten Graureiher und Kraniche, Schwäne und Rohrdommeln. Wir sehen eine Eidechse, die sich mitten auf dem Weg sonnt, und einen grasgrünen Laubfrosch, der vor uns ins Schilf hüpft. Auch Eisvögel kann man hier an den Teichen beobachten.

Der Wald ist voller Stimmen und Geräusche, es zirpt und quakt und zwitschert. Und es rollt leicht und eben dahin. Es gibt keine Berge und kaum mal ein Hügelchen im Teichland. Und in den hohen Laub- und Mischwäldern bleibt es auch im heißen Hochsommer angenehm frisch und schattig. Wenn nur die Mücken nicht wären.

Der gesamte Seeadlerradweg ist knapp 90 Kilometer lang – mit Übernachtung eine ideale Zwei- oder Drei-Tages-Tour. Für Tagesausflüge lässt er sich abkürzen.

Für alle Radtouren zu empfehlen ist die ADFC-Regionalkarte Oberlausitz im Maßstab 1:75 000. Preis: 7,95 Euro.