Ingo Kramer
Von den rund 2000 Wohnungen, die die WBG in Königshufen noch hat, sollen bis Ende nächsten Jahres 800 nicht mehr existieren. Das ist ein ganz erheblicher Eingriff in das Quartier. Doch wenn man die Entwicklung der Einwohnerzahlen der vergangenen 20 Jahre dagegen hält, ist es die richtige Entscheidung: Von einst 20000 Bewohnern sind fast 12000 nicht mehr da. Also werden auch längst nicht mehr alle Wohnungen benötigt. Für alle Mieter, bei denen es die eigene Wohnung betrifft, ist der Schritt natürlich hart, ganz besonders für die vielen alten Leute. Trotzdem ist er unausweichlich.
Immerhin bringt der Geschossrückbau, mit dem die Genossenschaft WGG vor zwei Jahren am Nordring begonnen hat, eine ganz neue Qualität in den Stadtumbau. Es verschwinden kaum noch ganze Häuser, sondern die oberen Etagen – die, die sich sowieso am schwersten vermieten lassen. Viele, die jetzt notgedrungen umziehen müssen, können eigentlich nur versuchen, den Neubeginn als Chance zu sehen. Als Chance, wieder in einem vollen statt einem halb leeren Haus zu leben.