Von Aileen Moll
Königsbrück. „Wie Don Quichotte werde ich immer wieder den unermüdlichen Kampf gegen die Windmühlen aufnehmen.“ Damit gab Bürgermeister Jürgen Loeschke am Donnerstag den Kindern und Jugendlichen im Ratssaal eindeutig zu verstehen, dass er Störungen der allgemeinen Ordnung nicht einfach hinnehmen werde. Wegen dem plötzlichen Abbau der Skaterbahn an der Großnaundorfer Straße und die damit verbundenen Proteste seitens der Jugendlichen fand eine Zusammenkunft zwischen Stadtoberhaupt Loeschke, der Leiterin des Jugendfreizeitzentrums, Sonita Bellinghausen, und Königsbrücker Jugendlichen statt.
Thema der Versammlung bildete für Loeschke nicht nur die Frage nach einem möglichen Wiederaufbau und die Festlegung eines geeigneten Standortes der Skaterbahn. Vor allem sprach er grundlegende Dinge an, die Voraussetzung für Zusagen auf die Forderungen der Jugendlichen seien. „Das Radfahren auf den Gehwegen, die Füße auf den Bänken und der liegengelassene Müll an öffentlichen Orten machen mich ärgerlich und sind nicht zumutbar für die Stadt“, so Loeschke. Vor allem enttäusche ihn die geringe Resonanz: von 214 verschickten Einladungen seien nur 23 Jugendliche zum Termin erschienen. Von diesen waren die Hälfte an den Beschlüssen über die Skaterbahn interessiert. Der Rest wollte einfach nur „hören, was die so zu sagen haben“.
Gemeinsames Problem aller war der Mangel an genügend Freizeitstandorten. Auf die Aussage des Stadtoberhauptes, es gäbe doch „relativ viele Möglichkeiten“, folgte Gelächter der Jugendlichen und die Frage nach dem „wo denn?“. Der Forderung, neue Freizeitstandorte einzurichten, begegnete der Bürgermeister mit: „Wir sind ja schon froh, überhaupt einen Jugendclub anbieten zu können.“
Weiter sprach er das Problem der Raumfindung an, da städtische Räume und fremde Grundstücke nicht vermietet werden könnten. „Ehemalige Militärliegenschaften oder verlassene Bahngelände sind tabu!“, so Loeschke.
Doch das entscheidende Problem sei die Unsicherheit der Stadt in Bezug auf den Wiederaufbau der Skaterbahn an einem neuen und geeigneteren Standort, der am Ende dann nicht von den Jugendlichen angenommen werde. Drei Möglichkeiten stünden der Stadt, laut Loeschke, zur Verfügung: Zum einen direkt am Jugendclub, wobei sich dort die Pachtverhältnisse schwierig gestalten würden. Zum anderen im Gewerbegebiet, wo man wiederum nicht in Kollision mit der Ansiedlung geraten dürfe. Nach Meinung des Verwaltungschefs würde sich die beste Lösung weiterhin am Sportplatz bei der Kegelbaracke anbieten, da diese am schnellsten zu verwirklichen sei.
Unter der Bedingung der Zusicherung, der Standort müsse bleibend sein, also von den Jugendlichen auch angenommen werden, schloss der Bürgermeister mit den Worten: „Wir werden uns damit befassen.“ Auf das ungeduldige „wann?“, konterte er mit der Frage nach dem Geld: „Erst muss mit Investoren und Firmen über Unterstützungen verhandelt werden.“