Von Peter Schmieder
Nach der Jahreshauptversammlung der Ortsfeuerwehr Richzenhain am vergangenen Samstag können die Kameraden endgültig über ein weiteres Fahrzeug verfügen. Bisher dem Katastrophenschutz untergeordnet, wird das Löschgruppenfahrzeug 16 mit Tragkraftspritze (LF 16-TS) endgültig in den Bestand der Richzenhainer Ortswehr wechseln. Das hatte Waldheims Bürgermeister Steffen Blech (CDU) nach der Hauptversammlung offiziell gemacht. Der 1990 in Dienst gestellte Mercedes-Benz vom Typ 1117 ist allerdings schon ein alter Bekannter im Depot der Richzenhainer. Seit der Robur LO im vergangen Jahr an die Kameraden der Reinsberger Wehr abgegeben wurde, ist das Fahrzeug schon in Richzenhain im Einsatz.
Bisher war es dem Katastrophenschutz des ehemaligen Landkreises Döbeln zugeordnet. Das heißt, im Fall der Fälle hätte das Löschfahrzeug abgezogen werden können. Weil der Katastrophenschutz im Landkreis Mittelsachsen neu strukturiert wird, fällt das Fahrzeug nun der Richzenhainer Wehr zu. „Das Ding bekommt niemand so schnell kaputt“, sagte der Bürgermeister. Gute alte Technik würde sich unterm roten Blechkleid des Mercedes-Kurzhaubers verbergen, der in ähnlicher Form schon ab 1967 vom Band lief. Mit dem Aufbau zum Löschgruppenfahrzeug war das Nutzfahrzeug vor allem in den 1970er ein weit verbreitetes Löschfahrzeug. Danach in den Kat-Schutz ausgegliedert, leistet der Typ auch heute noch wertvolle Dienste.
Wehrleitung bleibt die alte
Bei der Jahreshauptversammlung am Sonnabend hat die Ortswehr auch ihre Wehrleitung gewählt. Steffen Beyer wurde als Ortswehrleiter bestätigt, und das einstimmig. Kamerad Jens Wrona bleibt sein Stellvertreter. Beyer wird neben Andreas Tesch auch im Gesamtfeuerwehrausschuss der Stadt Waldheim sitzen. Bürgermeister Blech hatte zum Abschluss der Hauptversammlung auch noch ein paar warme Worte für die Richzenhainer übrig: „Vielen Dank für die Einsatzbereitschaft im vergangen Jahr.“ Der Stadtobere bestätigte noch einmal, dass unter ihm keine Wehr geschlossen werde. Wichtig ist die Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft der Ortswehren. „An der obersten Stelle steht nach wie vor die Gewinnung von Nachwuchs“, so Blech.
Keine konkrete Zusage gab es allerdings zur Sanierung der baufälligen Auffahrt zur Kommandostelle in Richzenhain. In naher Zukunft sollen an gleicher Stelle Abwasserleitungen gelegt werden. Deshalb brauche man Geduld, so Blech. „Es hat ja keinen Sinn, wenn wir da zwei Mal reinreißen.“ Angesichts der Überraschung, in Form des neuen „alten“ Fahrzeugs, die Blech im Gepäck hatte, werden die Kameraden dies verkraften können, zumindest vorerst.