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Der schwierige Weg aus der DDR

Im Buch „Ständige Ausreise“ erzählen Menschen wie es war, einen Ausreiseantrag zu stellen - und was dann folgte.

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Blick auf den ehemaligen Grenzübergang Marienborn.
Blick auf den ehemaligen Grenzübergang Marienborn. © Jens Schlueter/ddp

Lieber einmal mehr misstrauen

Es hatte unten geklingelt, und dann war da dieser fremde Mann die Treppe heraufgekommen, den Anja Marusch noch nie gesehen hatte. Langer schwarzer Mantel, mitten im Sommer. „Sind deine Eltern da?“, fragte er grußlos. „Nein, wieso?“ Die 15-Jährige stand mit verschränkten Armen in der offenen Tür. Der Mann schien kurz zu überlegen. Dann streckte er ihr einen Umschlag entgegen. „Hier, für deine Eltern“, sagte er, drehte sich um und ging.

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