SZ +
Merken

Der See wächst um 130 Hektar

Flutung. Seit Anfang März ist der Berzdorfer Seeerneut um fünf Metergestiegen. Deswegenwurden die Flutungsrohre gestern gekürzt.

Teilen
Folgen

Von Peter Chemnitz

Konzentriert schaut Gerd Linke aus seinem Bagger: Die Tragegurte spannen sich und die beiden Rohre werden sanft angehoben. Dann fährt Linke den Bagger im Zeitlupentempo einen Meter den Hang hinauf, um die Plasterohre wieder abzusetzen. Derweil wird der Ponton im See neu ausgerichtet und stabilisiert. Ein Vorgang der sich so lange wiederholt, bis in den Nachmittagsstunden die Rohrenden aneinander liegen und verschraubt werden können. In der Nacht findet die Druckprobe statt. Dann könnte theoretisch wieder Wasser in den See fließen.

Es ist das dritte Mal, dass die Flutungsrohre gekürzt werden können. „Jedesmal wenn der Wasserspiegel um fünf Meter gestiegen ist, hängt die schwimmende Rohrleitung derart durch, dass sie droht unterzugehen“, erläutert Jürgen Nagel, Leiter Unternehmerkontrolle der Lausitzer- und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV). Dadurch werde die Fließgeschwindigkeit des zulaufenden Wassers verringert und so auch die Durchflussmenge. Ohnehin liegt man bei der Flutung schon weit hinter dem Plan. Rund 30 Millionen Kubikmeter Wasser fehlen gegenüber dem Plan. Aus Sicht Nagels könnten die nächsten beiden Jahre deswegen verregnet sein. 2007 dürfte die Sonne dann um so kräftiger scheinen, um möglichst viele Touristen an den dann 330 bis 350 Millionen Kubikmeter Wasser fassenden See zu locken. Zwischen Januar und heute ist die Wasserfläche übrigens um 131 Hektar auf insgesamt 431 Hektar angewachsen. Noch 400 Meter Rohrleitung sind in den nächsten beiden Jahren zu verkürzen.